Durch den Innogy-Deal mit E.on wird RWE in Zukunft die gesamte Bandbreite der Energieversorgung abdecken. Die Sorge um einen möglichen schnelleren Ausstieg aus der Kohlestromerzeugung belastet dennoch. Konzernchef Rolf Schmitz nimmt nun die Politik in die Pflicht. Eine entscheidende Rolle spielen die erneuerbaren Energien.
„Der Ausstieg aus der Kohle bestimmt sich durch den Ausbau der Erneuerbaren und der Netze“, sagte Schmitz der Süddeutschen Zeitung. „Derzeit ersetzt jede Kilowattstunde erneuerbaren Stroms bis 2022 die Kernenergie, und nach 2022 die Kohle. Der Kohleausstieg ist nur abhängig vom Ausbau der Alternativen. Das ist die Führungsgröße - nicht der Ausstieg aus der Kohle. Und bis der Ausbau so weit ist, wird die Kohle noch gebraucht.“
Durch die Übernahme der erneuerbaren Aktivitäten von E.on sowie Innogy will RWE künftig auch wieder vom Ausbau der erneuerbaren Energien profitieren. Der Konzern wird nach dem Deal – bei Zustimmung der Kartellbehörden – mit einem Schlag zur Nummer 3 bei grünen Energien in Europa – und bei Offshore-Wind sogar zur Nummer 2. „Wenn ich das selbst hätte aufbauen wollen, hätte ich zehn Jahre gebraucht. Die Option mit Eon war die beste“, sagte Schmitz deshalb.
Gewinn laufen lassen
Die RWE-Aktie hält sich im schwachen Marktumfeld nach wie vor stabil. Dank der Rückbesinnung auf die erneuerbaren Energien kann der Konzern auch dem Kohleausstieg gelassener ins Auge blicken. Der Versorger ist gut aufgestellt, Anleger lassen die Gewinne laufen.