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RWE: Schon wieder neuer Ärger

RWE: Schon wieder neuer Ärger
Foto: Börsenmedien AG, RWE
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Maximilian Völkl 04.11.2021 Maximilian Völkl

Der Energiekonzern RWE hat wieder einmal Ärger mit Umweltschützern. Aktivisten der Organisation Robin Wood protestieren am Donnerstag mit einer friedlichen Kletteraktion am Hauptsitz in Essen gegen die Enteignung und Umsiedlung der Menschen im Zusammenhang mit dem Braunkohletagebau in NRW. Derweil zeigt sich das Land NRW offen für einen Kohleausstieg schon 2030.

Eine Gruppe von Robin Wood hängte am Donnerstagmorgen ein großes Banner mit der Aufschrift „RWE enteignen – im Sinne des Gemeinwohls“ an der Fassade der Konzern-Zentrale auf. Trotz der sich zuspitzenden Klimakrise und der Bereitschaft der Politik, den Kohleausstieg bereits bis 2030 anzustreben, verfolge RWE „noch immer die Energiepolitik der letzten Jahrhunderte“ und wolle noch weitere Dörfer im Rheinischen Braunkohle-Revier abbaggern. „Das schadet dem Gemeinwohl“, betonte Robin-Wood-Energiereferentin Ronja Heise und forderte: „Die Kohle muss im Boden bleiben. RWE gehört enteignet, nicht die Menschen in den Dörfern.“

Das Dorf Lützerath soll als nächstes für die Erweiterung des Tagebaus abgebaggert werden. Der Energiekonzern RWE als Betreiber des Tagebaus kündigte bereits an, vorerst auf Abrissarbeiten zu verzichten. Man wolle zunächst eine Entscheidung des Oberverwaltungsgerichts in Münster abwarten. Das Gericht soll über die Rechtmäßigkeit eines Hof-Abrisses entscheiden.

NRW offen für Kohle-Aus 2030

Der neue nordrhein-westfälische Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) setzte derweil bereits am Mittwoch ein klares Signal: Sein Land sei zu einem Ausstieg aus der Kohle schon 2030 bereit. Geplant ist dies bisher bis spätestens 2038. NRW ist eines der betroffenen Kohle-Länder, neben Sachsen, Sachsen-Anhalt und Brandenburg. Und der neue Regierungschef scheint sich nun der Linie der geplanten Ampel-Koalition im Bund anzunähern.

Die möglichen Partner SPD, Grüne und FDP wollen den Kohleausstieg „idealerweise“ schon bis 2030, um Klimaschutzziele einzuhalten. Vor allem der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) pocht jedoch auf den mühsam ausgehandelten Kohle-Kompromiss und den Fahrplan bis weit ins nächste Jahrzehnt. So ist es von Bundestag und Bundesrat auch in zentralen Gesetzen beschlossen.

RWE (WKN: 703712)

Noch immer ist RWE einer der größten Klimasünder. Das bringt immer wieder Ärger ein. Doch der Konzern treibt den Umbau voran und ist inzwischen auch bei Erneuerbaren Energien stark aufgestellt. Dieser Bereich soll künftig die Hauptrolle spielen und ist in der Bewertung noch nicht angemessen eingepreist. Die RWE-Aktie bleibt deshalb ein Kauf.

Mit Material von dpa-AFX

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