Der Höhenflug der Versorger hat etwas an Schwung verloren. Die Aktie von RWE notiert allerdings nach wie vor auf hohem Niveau. Noch ist der nachhaltige Ausbruch über die 20-Euro-Marke zwar nicht gelungen. Trotz des Verkaufs eines Großaktionärs bleibt die Stimmung aber gut, die nächste Attacke ist eine Frage der Zeit.
Nicht mehr lange an Bord dürfte dabei die Stadt Bochum sein. Zuletzt hatte sich bereits angedeutet, dass sich die kommunalen Großaktionäre zunehmend von ihren RWE-Anteilen trennen könnten. Bochum hat nun in den vergangenen zwei Handelstagen 2,2 Millionen Aktien für knapp 44 Millionen Euro an der Börse verkauft. Im Oktober hatte die Stadt bereits eine Tranche gleichen Umfangs platziert.
Bochum hält damit lediglich noch ein Drittel seiner ursprünglich 6,6 Millionen Aktien. Die restlichen 2,2 Millionen Aktien dürften ebenfalls noch verkauft werden. Hintergrund: Bei den Verhandlungen mit dem Koalitionspartner, den Grünen, hatte SPD-Oberbürgermeister Thomas Eiskirch einen Ausstieg zugesagt. Hier wird nun die Kursrallye genutzt, um zumindest deutlich höhere Erlöse erzielen zu können als ursprünglich erwartet.
Keine Sorge
Bochum wird sich von dem restlichen Paket trennen. Andere Kommunen wie Dortmund hatten entgegen früherer Überlegungen zuletzt aber ihre Unterstützung zugesagt. Anleger sollten sich deshalb keine Sorgen machen, dass die RWE-Aktie wegen vermehrter Verkäufe unter Druck geraten könnte. Wer auf steigende Strompreise und einen Kapazitätsmarkt setzt, sollte vielmehr an Bord bleiben. Das nach wie vor starke Chartbild spricht ebenfalls für RWE.