Nach der Rallye in den vergangenen Monaten haben die Versorgeraktien Ende der vergangenen Woche einen Dämpfer erhalten. Der Grund: Engie hat den Gerüchten um Innogy eine Absage erteilt. Spekulationen um Übernahmen im Sektor gibt es aber nach wie vor. RWE-Finanzchef Markus Krebber bleibt entsprechend entspannt.
Bereits im Vorfeld hatte RWE deutlich gemacht, dass ein Verkauf der Innogy-Beteiligung ohnehin nicht auf der Agenda stand. Im Interview mit der Börsen-Zeitung hat Krebber nun zwar erklärt, dass Marktgerüchte allgemein nicht kommentiert würden. In Bezug auf ein mögliches Interesse an eigenen Akquisitionen wie beispielweise einer Übernahme der E.on-Tochter Uniper zeigte er sich aber offen: „Wir können uns ruhig zurücklehnen und alle Optionen prüfen.“
Stellung nahm Krebber auch zur hohen Sonderdividende von 1,00 Euro je Aktie. Er betonte, dass RWE die überwiegenden Mittel aus der Rückerstattung der Brennelementesteuer zur Stärkung der Finanzkraft – auf konsolidierter Basis beträgt die Verschuldung aktuell 24 Milliarden Euro, ohne Innogy sind es sieben Milliarden Euro – verwenden will. „Aber wir wissen auch, dass wir unseren Anteilseignern mit der zweimaligen Aussetzung der Dividende für Stammaktien in den letzten beiden Jahren viel zugemutet haben“, begründete er die Ausschüttung von insgesamt 615 Millionen Euro.
Neue Hoffnung
Krebber bekräftigte zudem die Forderung nach einem Kapazitätsmarkt. Sollten die konventionellen Versorger eine Vergütung für die reine Bereithaltung von Strom erhalten, würde das der RWE-Aktie Auftrieb geben. Doch auch so treibt die Hoffnung auf steigende Strompreise den DAX-Titel weiter an. Mutige können weiter auf steigende Kurse setzen.