Mit einem Plus von gut 30 Prozent führt die RWE-Aktie den DAX seit Jahresbeginn an. Die Abspaltung der dividendenstarken Tochter Innogy, die anstehende Lösung für die Atomrisiken und der Fokus auf die konventionellen Kraftwerke kommen bei den Anlegern gut. Auch die Insider bleiben zuversichtlich für den Versorger.
So hat der Aufsichtsratsvorsitzende Werner Brandt am Mittwoch ein Aktienpaket im Wert von knapp 65.000 Euro gekauft. Es war bereits der neunte Insider, der in diesem Jahr Papiere von RWE zugekauft hat. Das breite Interesse ist ein gutes Zeichen. Es verdeutlicht, dass Vorstand und Aufsichtsrat daran glauben, dass der Konzern seinen Platz in der neuen Energiewelt finden wird.
Nach der Abspaltung von Innogy hatten sich noch die Zweifel gemehrt, ob die „Resterampe RWE“ eine Zukunft hat – und ob sie das Interesse der Anleger weckt. Konzernchef Rolf Martin Schmitz hatte zuletzt jedoch mehrfach darauf hingewiesen, dass nach wie vor ein Bedarf an konventionellen Kraftwerken gegeben ist. Er rechnet damit, dass die Strompreise in den kommenden Jahren wieder steigen könnten. Hintergrund: Durch die Probleme in der jüngeren Vergangenheit dürften die Versorger die Kapazitäten herunterschrauben.
Viele Fragezeichen
Die Performance der RWE-Aktie 2017 ist beeindruckend. Nach wie vor bleibt aber die Frage offen, ob das Konzept mit den konventionellen Kraftwerken zukunftsfähig ist. Ein Investment in den DAX-Titel bleibt deshalb hochspekulativ. Mehr Sicherheit bietet die Tochter Innogy mit dem stabilen Netzgeschäft und einer attraktiven Dividendenrendite von derzeit rund 4,5 Prozent.