Mit der jüngsten Kapitalerhöhung treibt RWE den Wandel hin zu Erneuerbaren Energien weiter voran. Konzernchef Rolf Martin Schmitz zeigt nun sogar Bereitschaft, den Kohleausstieg unter Umständen noch vor 2038 umzusetzen. Eine neue Stimmrechtsmitteilung sollte bei den Anlegern derweil nicht für Panik sorgen.
„Wenn es machbar ist, also wenn der Ausbau der Erneuerbaren und der Netze sehr schnell vorankommt, wären wir bereit, den Kohleausstieg zu beschleunigen“, so Schmitz zum Handelsblatt. Anfang Juli hatten Bundestag und Bundesrat den Kohleaussteig bis 2038 beschlossen. Es soll aber mehrmals überprüft werden, ob der Fahrplan vor allem im Hinblick auf Versorgungssicherheit noch angemessen ist.
Schmitz ist offen gegenüber diesen Revisionsklauseln. „Das entscheidet die Politik“, sagt er. Ihm ist es wichtig, dass die Rahmenbedingungen stimmten und die seien im Gesetz skizziert. So seien auch die Mitarbeiter abgesichert.
RWE im Wandel
Unabhängig davon, wann das letzte Kohlekraftwerk am Ende wirklich vom Netz geht, ist bereits heute klar, dass RWE neue Wege gehen muss. Die jüngste Kapitalerhöhung und die geplante Aufstockung der Investitionen in grüne Energien gehen hier in die richtige Richtung. RWE könne damit das Wachstumstempo erhöhen, so Goldman-Sachs-Analyst Alberto Gandolfi. Er begrüßt auch einen möglichen früheren Kohleausstieg und sieht das Kursziel der Aktie bei 42,50 Euro. RWE steht auf seiner „Conviction Buy List“.
Mehr Stimmrechte
Keine Sorgen müssen sich Anleger derweil bezüglich einer Stimmrechtsmitteilung der Stadt Essen machen. Die Beteiligung der Kommune sank unter die 3-Prozent-Schwelle auf 2,77 Prozent. Allerdings hält Essen noch immer 18,8 Millionen Aktien – das Unterschreiten der Schwelle liegt lediglich darin begründet, dass es durch die Kapitalerhöhung insgesamt mehr RWE-Aktien gibt. Im Gegensatz zu anderen Kommunen aus Nordrhein-Westfalen trennt sich Essen derzeit noch nicht von den Papieren des Versorgers.
RWE ist auf dem richtigen Weg. Der Ausbau der Erneuerbaren Energien schreitet voran, das Potenzial wird am Markt nach wie vor unterschätzt. DER AKTIONÄR bleibt für den Versorger positiv gestimmt. Anleger lassen die Gewinne laufen.