„Wenn es nach mir geht, sollten wir dringend einen Zahn zulegen“
Mit einem Zitat in der Rheinischen Post sorgte der RWE-Chef Rolf Martin Schmitz zuletzt für Aufsehen. Neben Klimaschützern und dem bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder fordert nun auch der erste Stromproduzent einen schnelleren Ausstieg aus der Kohleverstromung. Doch was steckt hinter der plötzlichen 180-Grad-Wende des Konzernlenkers?
Steigende Kosten belasten
Braunkohle ist weiterhin der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung von RWE. Da aber die Preise für CO2-Emissionsrechte stark gestiegen sind, rechnet sich die Stromgewinnung durch Braunkohle immer weniger. Hinzukommen die gesunkenen Preise an den Strombörsen. RWE könnte daher auf einen schnelleren Kohleausstieg drängen, um Entschädigungszahlungen für das Abschalten der Kraftwerke vorzeitig zu erhalten.
Positive Zukunftsaussicht
RWE verdient mit konventioneller Energieerzeugung weiterhin einen Großteil der Gewinne, jedoch hat das Unternehmen den Ernst der Lage erkannt und setzt mit dem Innogy-Deal auf erneuerbare Energien. Zwar steht die entscheidende Genehmigung der EU noch aus, eine Zustimmung bleibt jedoch – wenn auch unter Auflagen – wahrscheinlich.
Charttechnisch spannend
Die Aktie ist zuletzt zwar unter den mittelfristigen Aufwärtstrend gefallen, konnte jedoch bei der Unterstützung bei 21,45 Euro die Trendwende einleiten. Kann der horizontale Widerstand bei 23,65 Euro überwunden werden, ist der Weg zum Jahreshoch bei 24,54 Euro frei. DER AKTIONÄR meint: Wird der Innogy-Deal genehmigt, könnte dies zu einer Neubewertung führen. Bereits investierte Anleger lassen die Gewinne laufen.