Licht und Schatten hieß es im gestrigen US-Handel. Während der DOW um 0,44 Prozent stieg, fiel der NASDAQ um 1,29 Prozent. Heute heißt es dagegen: Augen auf für einen Nachkauf.
Insbesondere FANG-, Gaming- und Chip-Aktien erlebten einen deutlichen Abverkauf. Bei den FANG-Werten verzeichnete Netflix mit einem Minus von 5,5 Prozent den höchsten Kursverlust. Bei den Gaming-Aktien hielt Activision Blizzard mit Minus 6,1 Prozent die rote Laterne. Mit Abstand am härtesten traf es jedoch die Halbleiter-Branche. Der Philadelphia Semiconductor Index verlor gestern Minus 4,4 Prozent.
Im Gegensatz zu den unter Druck geratenen Tech-Werten konnten insbesondere die Aktien von US-Banken und Einzelhändlern hinzugewinnen. Der KBW Banken Index legte um 2,7 Prozent zu – der S&P Retail Index stieg um 2,5 Prozent.
Der Grund für den ungleichen Handelstag waren Umschichtungen institutioneller Investoren raus aus dem heißgelaufenen Tech-Sektor hin zu Banken, Einzelhändlern und US-Industrie. Was die Umschichtung veranlasste, waren die Fortschritte bei der US-Steuerreform, welche nach dem aktuellen Stand insbesondere Unternehmen mit Sitz in den USA bevorzugen würde. Die großen Tech-Unternehmen dürften hingegen kaum von den Steuererleichterungen profitieren.
Die Kursverluste im Nasdaq bieten Anlegern Nachkaufchancen. DER AKTIONÄR gibt einen Überblick:
Am Montag senkte Morgan Stanley die Bewertung für zahlreiche Chip-Aktien und begründete dies mit einem Rückgang des erwarteten Wachstums für NAND-Speicherchips. Der gesamte Chipmarkt soll dagegen weiterwachsen. Den breiten Markt interessierte das nicht, der Abverkauf traf den gesamten Halbleiter-Sektor deutlich. Auch der GPU-Hersteller Nvidia musste einen herben Kursverlust von fast sieben Prozent hinnehmen. Die Aussichten für den Konzern bleiben indes gut: Nvidia konnte im dritten Quartal erneut Marktanteile im Grafikkartenmarkt für sich gewinnen und bietet durch den Eintritt in neue Zweige wie Data-Center und Künstliche Intelligenz zukünftiges Wachstumspotential.
Ein ähnliches Bild bietet Activision Blizzard: Der gesamte Gaming-Sektor geriet angesichts einer Kontroverse um Mikrotransaktionen unter Druck. Doch nicht Activision, sondern Electronic Arts hatte hier gepatzt. Ein Abverkauf von sechs Prozent wirkt übertrieben. Fundamental ist der Spielekonzern weiterhin top aufgestellt und bringt dank der E-Sports-Investitionen auch künftig Kursphantasie mit sich.
Auch Facebook setzt auf den Aufwärtstrend zurück. Ein derartiger Rücksetzer ist bei dem Basisinvestment im Tech-Sektor eine klare Nachkaufchance.