Nachdem die Player aus der Solarbranche wie JinkoSolar oder Enphase zuletzt eine kräftige Gegenbewegung starten konnten, folgte nun eine Schlappe. US-Senator Joe Manchin verkündetet am heutigen Freitag, dass er das Wirtschaftspaket, von dem besonders Solar-Unternehmen profitiert hätten, nicht unterstützen werde. Die Solar-Aktien geben demnach deutlich nach.
Wenige Monate vor den US-Kongresswahlen ist ein Kernvorhaben von Präsident Joe Biden erneut gefährdet. Senator Joe Manchin, der wie Biden Mitglied der Demokraten ist, will nach übereinstimmenden Medienberichten ein wichtiges Investitionspaket nicht mittragen, wenn es neue Ausgaben für den Kampf gegen den Klimawandel oder Steuererhöhungen für Wohlhabende und Unternehmen enthält. Das habe der Demokrat der Parteiführung nach monatelangen Verhandlungen mitgeteilt, heißt es in den Berichten vom späten Donnerstagabend (Ortszeit). Im Senat ist Biden aufgrund einer hauchdünnen Mehrheit auf die Stimmen aller Demokraten angewiesen.
Der Senator kommt aus dem Bundesstaat West Virginia, der zu den größten Energie- und vor allem Kohleproduzenten des Landes zählt. Manchin hatte bereits im vergangenen Jahr eine ambitioniertere, billionenschwere Version von Bidens Vorhabens blockiert. Der ursprüngliche Entwurf sah unter anderem vor, Familien steuerlich zu entlasten und Gesundheitsleistungen auszubauen. Mehr als 500 Milliarden Dollar waren zudem für den Kampf gegen die Klimakrise eingeplant, darunter Investitionen in erneuerbare Energien. In den vergangenen Monaten hätten die Demokraten ihre Ambitionen deutlich heruntergeschraubt, um Manchins Unterstützung zu sichern, schrieb die New York Times.
Sämtliche Big-Player der Branche, darunter First Solar, Enphase, SolarEdge und Sunrun, notieren vorbörslich deutlich im Minus. Auch die Aktie von JinkoSolar gerät unter Druck, wodurch die mehrfach angelaufene Unterstützungszone um 65 Dollar nun deutlich unterschritten werden dürfte. Im Zuge dieses Verkaufssignals ist auf kurze Sicht mit weiteren Rücksetzern zu rechnen. Obendrauf blüht wieder die Angst vor Corona-Restriktionen in China auf, was ebenfalls für schlechte Stimmung sorgt. Neueinsteiger sollten daher auf eine Stabilisierung warten, Investierte beachten den Stopp bei 42 Euro.
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(Mit Material von dpa-AFX)