Die Ölpreise haben am Donnerstag erneut zugelegt und sind auf den höchsten Stand seit der ersten Corona-Welle im Frühjahr gestiegen. Diese Entwicklung dürfte der Erholung von Energieaktien wie Royal Dutch Shell weitere Unterstützung verleihen. Für die derzeit starke Ölpreisentwicklung gibt es indes mehrere Gründe.
"Nicht nur die Hoffnungen auf eine Verabschiedung des Stimuluspakets in den USA schieben die Preise höher, auch die US-Lagerdaten gaben positive Impulse", erklärte Commerzbank-Analystin Barbara Lambrecht die aktuellen Kursgewinne. Die Rohöllagerbestände waren in der vergangenen Woche laut Daten vom Donnerstag stärker als erwartet gefallen. Eine Einigung auf ein Konjunkturpaket in den USA würde die wirtschaftlichen Aussichten verbessern und könnte so die Nachfrage nach Rohöl steigern.
Unterstützung erhalten die Ölpreise zuletzt vor allem aus zwei Richtungen. Zum einen sorgt der schwache Dollar für eine rege Rohölnachfrage. Ausschlaggebend ist, dass der Rohstoff Öl international in der amerikanischen Währung gehandelt wird. Fällt der Dollarkurs, wird Erdöl für Investoren aus anderen Währungsgebieten günstiger, was deren Nachfrage tendenziell belebt.
Hinzu kommt die Aussicht auf eine allmähliche Besserung der Corona-Lage. Derzeit schränken viele Länder, so auch Deutschland, das öffentliche Leben zwar ein, um der Pandemie Herr zu werden. Doch viele Anleger blicken weiter in die Zukunft und hoffen auf eine Besserung der Lage im Laufe des kommenden Jahres. Dann dürften zunehmende Impfungen dafür sorgen, dass das öffentliche Leben Zug um Zug geöffnet werden kann, was Wirtschaft und Ölnachfrage zugute käme.
Das Marktumfeld für die zuvor über Monate hinweg gebeutelte Aktie von Royal Dutch Shell hellt sich weiter auf. Anleger können bei der Dividendenperle nach wie vor an Bord bleiben. Der Stoppkurs kann bei 12,10 Euro belassen werden.
Mit Material von dpa-AFX