Im gestrigen Handel konnten sich die angeschlagenen Ölpreise etwas erholen und stützten damit den Aktienkurs von Royal Dutch Shell. Geht es nach den Experten der HSH Nordbank, dürfte das Schlimmste beim Ölpreisverfall ohnehin bereits überstanden sein. So spreche das Gesamtbild am Ölmarkt mittlerweile wieder für höhere Preise.
Zwar räumt Analyst Jan Edelmann ein, dass es angesichts der jüngsten „Kapitulation“ kurzfristig bei Brent-Öl durchaus bis auf 42 Dollar (aktuell: 45,40 Dollar) nach unten gehen kann. Doch die wöchentlichen Daten der Internationalen Energieagentur zeigen einen weiteren Lagerabbau. Zudem dürfte die Ölproduktion im Golf von Mexiko durch den Tropensturm „Cindy“ beeinträchtigt werden, Nigeria und Libyen ihre Förderziele wohl nicht erreichen sowie die OPEC sich weiterhin diszipliniert zeigen. Auf der anderen Seite könnte die „Driving Season“ in den USA laut Edelmann ebenso für einen höheren Ölverbrauch sorgen wie eine höhere Nachfrage weltweit im Zuge der niedrigeren Preise.
Stabilisierung abwarten
Shell-Aktionäre können weiterhin ruhig bleiben. Die Chancen für eine Stabilisierung der Ölpreise in den kommenden Tagen und Wochen stehen relativ gut. Wer die Aktie nicht hat, kann mit einem Einstieg noch abwarten, bis der Ölpreis einen Boden ausgebildet hat, zumal der Stichtag für die nächste Quartalsdividende ohnehin erst im August ist.