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Royal Dutch Shell: Kein Grund zur Panik

Royal Dutch Shell: Kein Grund zur Panik
Foto: Börsenmedien AG
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Thorsten Küfner 22.06.2017 Thorsten Küfner

Die Aktie des britisch-niederländischen Energieriesen Royal Dutch Shell ist im gestrigen Handel erneut unter Druck geraten. Denn obwohl gestern bekannt wurde, dass die Rohöl-Lagerbestände in den USA stärker gefallen sind als Experten erwartet hatten, ging es anschließend mit dem Ölpreis weiter bergab.

Klar: Trotz des Rückgangs der Vorräte um 2,5 Millionen Barrel befinden sich die US-Lagerbestände mit nun 509,1 Millionen Barrel immer noch auf historisch hohem Niveau. Zudem wird trotz der geringeren Förderung von OPEC-Staaten und anderen wichtigen Förderländern wie etwa Russland derzeit täglich weiter mehr Erdöl gefördert als verbraucht – obwohl die Nachfrage stetig steigt. Doch das Angebot stieg gerade in den vergangenen Tagen eben noch schneller. So konnten etwa mit Libyen und Nigeria zwei Förderländer ihre Produktionsprobleme beheben und nun wieder deutlich mehr fördern. Zudem ist die Zahl der Bohrlöcher in Nordamerika trotz der gesunkenen Ölpreise in der Vorwoche zum 22. Mal in Folge gestiegen. Aktuell werden dort 747 Bohrungen gezählt – mehr als doppelt so viele wie noch ein Jahr zuvor.

Lohnt sich Fracking noch?
Allerdings dürften sich bei Preise um oder womöglich bald sogar noch unter 40 Dollar je Barrel vor allem viele Fracking-Projekte in den USA nicht mehr nachhaltig lohnen. Trotz enormer Effizienzsteigerungen ist für den Großteil der Vorkommen eine Förderung bei derart niedrigen Preisen nicht mehr rentabel. Laut einer UBS-Studie werden bei den Projekten in den wichtigen Regionen Bakken, Eagle Ford oder Niobrara Ölpreise von 45 Dollar benötigt, um profitabel zu fördern (einen interessanten englischsprachigen Artikel zu diesem Thema finden Sie hier). Daher sollte sich der Ölpreis in den kommende Wochen und Monaten wieder auf einem Niveau klar über 40 Dollar stabilisieren – auch wenn es natürlich vorerst noch weiter bergab gehen kann.

Ruhe bewahren
Anleger, welche die Shell-Aktie bereits im Depot haben, sollten daher Ruhe bewahren und den Stopp bei 20,50 Euro beachten. Wer die Dividendenperle noch nicht hat, kann mit einem Einstieg noch abwarten, bis der Ölpreis einen Boden ausgebildet hat, zumal der Stichtag für die nächste Quartalsdividende ohnehin erst im August ist.

Wie Anleger indes mit konservativen Strategien kontinuierlich ein Vermögen aufbauen können, erfahren Sie in der Titelstory der Print-Ausgabe 26/2017: „Reich: So funktioniert`s“

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