Die Ölpreise haben sich am Mittwoch kaum verändert und damit den jüngsten Höhenflug nicht fortgesetzt – was aus charttechnischer Sicht natürlich durchaus als gesund zu werten ist. Auch die Anteilscheine des britisch-niederländischen Energieriesen Royal Dutch Shell haben ihre Rallye vorerst gestoppt und pendeln nun seitwärts.
Als Grund für die an den vergangenen Tagen schwächere Performance der Ölpreise verwiesen Marktbeobachter auf Prognosen des Ölkartells Opec zur Nachfrageentwicklung, die einen weiteren Preisanstieg am Ölmarkt gebremst hätten. Die Organisation erdölexportierender Länder (Opec) hat ihre Wachstumsprognose für die weltweite Ölnachfrage gesenkt.
Zuwachs von 5,8 statt 5,96 Millionen Barrel
Im laufenden Jahr werde eine Zunahme der globalen Nachfrage um durchschnittlich 5,8 Millionen Barrel pro Tag erwartet, wie aus dem am Mittwoch in Wien veröffentlichten Monatsbericht hervorgeht. Zuvor hatten Opec-Experten noch mit einem Wachstum von 5,96 Millionen Barrel gerechnet.
Die Opec-Experten begründeten die etwas niedrigere Wachstumsprognose mit geringer als erwarteten Verbrauchsdaten in den ersten neun Monaten des Jahres. Erst im letzten Quartal des Jahres sei wieder mit einer stärkeren Nachfrage zu rechnen, wobei die Opec-Experten auf die Petrochemie und einen höheren Bedarf an Heizöl verweisen.
Gut möglich, dass die Rallye der Ölpreise allmählich ins Stocken geraten wird. Für Shell wäre ein Pendeln auf diesem hohen Niveau (oder auch noch einige Dollar tiefer) allerdings immer noch praktisch eine Lizenz zum Gelddrucken. Die Aussichten für den Energieriesen, der auch stark von der Gaspreis-Rekordjagd profitiert, bleiben gut. Anleger können bei der günstig bewerteten Aktie nach wie vor einsteigen (Stopp: 14,70 Euro).
Mit Material von dpa-AFX