Die Aktie von Royal Dutch Shell konnte im gestrigen Handel deutlich zulegen. Hoffnung bereitet derzeit die Tatsache, dass neben der chinesischen Volkswirtschaft nun auch die US-Wirtschaft allmählich wieder etwas mehr Fahrt aufnehmen könnte. Dies sollte wiederum die Ölnachfrage und damit die Ölpreise ankurbeln.
So ist die Zahl der US-Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der vergangenen Woche deutlich gefallen. Zudem stieg im September der Index der wirtschaftlichen Frühindikatoren stärker als erwartet. Auch Zahlen vom Immobilienmarkt überraschten positiv. Eine stärkere Erholung der US-Wirtschaft würde auch die Erholung der Nachfrage stützen.
Darüber hinaus gibt es Hinweise, dass sich in den USA Republikaner und Demokraten doch noch auf ein Konjunkturpaket einigen. Die Sprecherin des Repräsentantenhauses Nancy Pelosi sprach davon, dass man das Ziel fast erreicht habe.
Experten sehen aber weiter große Risiken am Ölmarkt. Laut Eugen Weinberg, Rohstoffexperte der Commerzbank, nehme die Vielzahl der Probleme am Ölmarkt Überhand. Das größte Problem sei die anhaltende Nachfrageschwäche im Zuge der Corona-Krise. "Viele Ölmarktteilnehmer haben alldem angesichts der ausgelassenen Stimmung an den Finanzmärkten lange wenig Beachtung geschenkt. Doch irgendwann wird die Quantität zu Qualität, sprich die Probleme zu groß, um sie zu ignorieren."
Eine Erholung der Konjunktur in den USA dürfte den Ölpreisen und damit auch der Aktie von Royal Dutch Shell Rückenwind verleihen. Der Kurs arbeitet weiter an einer Bodenbildung. Da der Abwärtstrend aktuell noch intakt ist, besteht für einen Kauf der Dividendentitel keine Eile. Wer bereits investiert ist, beachtet nach wie vor den Stoppkurs bei 9,10 Euro.
Mit Material von dpa-AFX