DER AKTIONÄR – Unsere App
Zwar sind die jüngsten Halbjahreszahlen von Rocket Internet besser ausgefallen als erwartet – wegen hoher Abschreibungen auf wesentliche Beteiligungen sehen Kritiker trotzdem den Ruf als Kapitalvernichter bestätigt. Ausgerechnet innerhalb der gebeutelten Global Fashion Group (GFG) hat das Internetportal Tech in Asia nun einen Rohdiamanten identifiziert.
Der Online-Modehändler Namshi, der in Saudi-Arabien, Katar, Kuwait, Oman, Bahrain und den Vereinigten Arabischen Emiraten aktiv ist, läuft tatsächlich profitabel. Im ersten Halbjahr hat das Unternehmen ein EBITDA von 1,6 Millionen Euro ausgewiesen – nach 1,1 Millionen Euro Verlust im Vorjahreszeitraum.
Im ersten Halbjahr ist der Betrag, den Kunden in dem Shop ausgeben, um über 50 Prozent gestiegen. Das hat auch den Umsatz und den Bruttogewinn kräftig angekurbelt. Zudem ist das Unternehmen drauf und dran, zum Marktführer im Mittleren Osten aufzusteigen.
Mehrere Faktoren spielen Namshi in die Karten: Der E-Commerce-Markt in der Region vor allem durch Warenhäuser mit breitem Produktangebot geprägt, was spezialisierten Nischen-Unternehmen entsprechende Spielräume lässt.
Zudem ist das Unternehmen in Märkten aktiv, wo die Kunden großen Wert auf große Marken legen – und auch bereit sind, dafür entsprechende Summen locker zu machen. Im Gegensatz zu vielen anderen Start-ups– auch aus dem Rocket-Kosmos – kann Namshi daher auf größere Rabattaktionen verzichten.
Rocket-Aktie auf der Watchlist
Die Rocket-Aktie ist nach den Halbjahreszahlen kurzzeitig angesprungen, hat die Kursgewinne aber schnell wieder abgegeben. Der Kurs tendiert nun unterhalb der 20-Euro-Marke seitwärts. Auch der Aufstieg in den SDAX konnte bisher keine positiven Impulse setzten. Daher bleibt die Aktie vorerst nur auf der Watchlist.
