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Foto: Thorsten Jansen, Deutsche Börse
01.07.2019 Nikolas Kessler

Rocket-Internet-Aktie schwach – droht das IPO-Fiasko?

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Rocket Internet

Entgegen der freundlichen Stimmung am Gesamtmarkt knickt die Aktie von Rocket Internet am Montag um fast zweieinhalb Prozent ein. Schuld daran ist der schleppende Börsengang des Online-Modehändlers Global Fashion Group (GFG). Um ein Fiasko bei dessen IPO zu verhindern, musste Rocket noch mehr Geld in die Beteiligung stecken.

Um den Börsengang von GFG zu retten, müssen die Beteiligten alle Register ziehen: Neben einer Verlängerung der Zeichnungsfrist und einer deutlichen Senkung des Angebotspreises auf 4,50 Euro haben die beiden Großinvestoren Kinnevik und Rocket Internet den Börsengang ihrer Mode-Beteiligung mit weiteren Anteilskäufen gestützt.

Von den bis zu 44 Millionen Aktien, die GFG im Zuge des Börsengangs platzieren wollte, übernehmen Kinnevik und Rocket Internet Papiere für 60 Millionen Euro beziehungsweise rund 50 Millionen Euro. Dies entspricht zusammen rund 60 Prozent der neuen Anteile aus der Kapitalerhöhung. Rocket Internet hat damit noch einmal rund zehn Millionen Euro mehr in die wichtige Beteiligung investiert als bislang erwartet.

IPO-Erlös halbiert

Abhängig davon, ob auch die Geenshoe-Option im Umfang von rund vier Millionen Aktien ausgeübt wurde, fließen dem Unternehmen im Zuge des Börsengangs zwischen 180 und 198 Millionen Euro zu. Das ist deutlich weniger, als ursprünglich geplant. Anfangs hatte GFG einen Ausgabepreis im Bereich zwischen 6,00 und 8,00 Euro pro Aktie und einen Gesamterlös von knapp 400 Millionen Euro anvisiert.

Der schwedische Hauptinvestor Kinnevik hielt zuletzt rund 35 Prozent der Anteile, Rocket Internet knapp ein Fünftel. Beide Investoren hatten sich im Zuge des Börsengangs zu einer 6- bis 12-monatigen Haltefrist verpflichtet und dürfen mittelfristig nur eigeschränkt Anteile abgeben.

Rocket Internet (WKN: A12UKK)

Darum ist Rocket trotzdem Favorit

Die Vorzeichen für den Handelsstart der GFG-Aktie am morgigen Dienstag (2. Juli) sind angesichts der schwachen Nachfrage während der Zeichnungsfrist alles andere rosig. Auch andere Rocket-Beteiligungen wie Westwing oder Home24 haben sich seit ihren Börsengängen enttäuschend entwickelt. DER AKTIONÄR hatte Angesichts dessen von der Zeichnung der GFG-Aktien abgeraten.

Die Aktie von Rocket Internet zählt dagegen trotz des heutigen Rückschlags zu den Favoriten für das zweite Halbjahr. Hintergrund sind Spekulationen, wonach der sich die Start-up-Schmiede mittelfristig von der Börse zurückziehen könnte. Mehr dazu lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 27/2019 von DER AKTIONÄR – hier geht’s zum E-Paper.

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