Die Roche-Tochter Genentech hat in den USA für das Immuntherapeutikum Tecentriq die angestrebte Zulassung als Erstlinien-Monotherapie bei Patienten erhalten, die an einer bestimmten Form von Lungenkrebs (NSCLC) leiden. Die bei dieser Therapie behandelten Patienten weisen keine EGFR- oder ALK-Mutationen auf.
Eine weitere Bedingung für eine Behandlung mit der Roche-Therapie sei zudem eine hohe PD-L1-Expression (TC3/IC3-Wildtyp [WT]) gewesen, die durch einen PD-L1-Biomarkertest bestimmt wird, hieß es in der Mitteilung vom Montagabend weiter. Als Basis zur Zulassung dienten die Ergebnisse der Phase-3-Studie IMpower110.
"Wir freuen uns, Menschen mit bestimmten Arten von Lungenkrebs eine neue chemotherapiefreie Option anbieten zu können, die dazu beitragen kann, ihr Leben zu verlängern", wird Chief Medical Officer und Leiter der globalen Produktentwicklung bei Roche, Levi Garraway, in der Mitteilung zitiert. Dabei handle es sich um die fünfte Zulassung von Tecentriq in der Indikation Lungenkrebs.
Die Zulassung zu dieser bestimmten Therapie hat Genentech über den "Priority Review"-Status rascher erhalten als ursprünglich angenommen. Im Februar hieß es noch, die FDA werde ihre Entscheidung zu diesem Antrag voraussichtlich am 19. Juni bekanntgeben.
Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat die Papiere von Roche nach einer Telefonkonferenz mit dem Chef der Diagnostiksparte auf der "Conviction Buy List" mit einem Kursziel von 400 Franken belassen. Analyst Keyur Parekh zeigte sich in einer am Montag veröffentlichten Studie nun optimistischer für das langfristige Wachstumspotenzial dieses Bereichs der Schweizer. Die Produktion für Covid-19-Tests werde weiter hochgefahren. Dies und das breite Produktportfolio kompensierten den Pandemie-Gegenwind.
Ende April hat die Aktie von Roche bei 357,85 Schweizer Franken ein neues Allzeithoch erreicht. Derzeit hängt das Papier an dieser Marke fest. DER AKTIONÄR bleibt aber langfristig optimistisch. Anleger lassen die Gewinne laufen. Das starke Engagement des Pharmakonzern im Kampf gegen das Coronavirus unterstützt das Papier derzeit zusätzlich.
(Mit Material von dpa-AFX)