Wie der Konzernchef des Schweizer Pharmaunternehmens Roche, Severin Schwan, vor Kurzem in einem Interview mit der „Finanz und Wirtschaft“ erklärte, sieht er den Tiefpunkt der Corona-Pandemie bereits als durchschritten. Roche gehe davon aus, dass das Geschäft 2020 erneut wachsen werde. Im Kampf gegen Corona sieht sich Schwan zudem sehr stark positioniert.
Bezüglich Medikamente gegen die Corona-Krankheit verfolge Roche Projekte "in einer ganz frühen Phase", sagte der Konzernchef. Roche sei eine von wenigen Firmen, die im Bereich Infektionskrankheiten und Antibiotika noch aktiv seien. "Das Know-how nutzen wir, um neue Ansätze zu entwickeln. Aber es wird mehrere Jahre dauern, bis die klinischen Studien abgeschlossen sind."
Durch die Pandemie bekommt laut Schwan auch die Diagnostik einen Schub. "Als Weltmarktführer werden wir davon überproportional profitieren", sagte er. Auch das gesamte Gesundheitswesen werde davon profitieren, weil es kosteneffizienter sei "früh in ein gutes, automatisiertes Diagnostiksystem zu investieren, als spät Krankheiten zu behandeln“. „Wir spüren, dass die Bereitschaft, in Diagnostik zu investieren, größer geworden ist."
Roche ist derweil mit zahlreichen neuen Produkten und einer starken Pipeline bestens für die Zukunft gerüstet. „Es besteht die Chance, dass sich das Wachstum ab 2022 beschleunigt“, bestätigte der Roche-Chef. „Letztlich wird mittel- bis längerfristig aber alles davon abhängen, wie erfolgreich wir mit unseren neuen Produkten sind."
Die Aktie von Roche ist zuletzt nach der starken Entwicklung zuvor in eine Konsolidierung übergegangen. Die 200-Tage-Linie bei rund 310 Schweizer Franken bietet eine gute Unterstützung. Investierte Anleger lassen die Gewinne laufen – immerhin gut 60 Prozent seit der Empfehlung des AKTIONÄR im Mai 2018. Noch nicht investierte Anleger können versuchen mit einem Abstauberlimit im Bereich der 200-Tage-Linie zum Zuge zu kommen.
(Mit Material von dpa-AFX)