Roche baut den Bereich der Präzisionsonkologie aus. Die Schweizer haben eine Lizenz- und Kooperationsvereinbarung mit Blueprint Medicines für den RET-Inhibitor Pralsetinib geschlossen. Der Deal umfasst mehrere lukrative Komponenten für die Amerikaner – allerdings schwindet mit der Kooperation die latente Übernahmefantasie.
Blueprint Medicines erhält eine Upfront-Zahlung in Höhe von 675 Millionen Dollar und hat Ansprüche auf bis zu 927 Millionen Dollar an Meilensteinzahlungen sowie Netto-Umsatzbeteiligungen außerhalb der USA. Zudem investiert Roche 100 Millionen Dollar via einer Beteiligung in Blueprint Medicines.
Blueprint Medicines ist ein hochinteressanter Player im Bereich der Präzisionsonkologie und zählt zu den Dauerfavoriten des AKTIONÄR im Biotech-Sektor. Mit dem lukrativen Roche-Deal sinken zwar die Chancen auf eine Übernahme der Gesellschaft. Doch das Beispiel Loxo Oncology hat gezeigt, dass trotz einer umfangreichen Lizenzvereinbarung (Wirkstoff Larotrectinib und mit dem Partner Bayer) eine Transaktion möglich ist. Denn einige Monate später schluckte schließlich Eli Lilly den Blueprint-Konkurrenten für acht Milliarden Dollar.
Die Dimension des Lizenzdeals mit Roche wird mit Blick auf die Marktkapitalisierung von Blueprint Medicines deutlich. Diese beträgt aktuell rund 3,5 Milliarden Dollar. Hinzu kommt, dass die Amerikaner mit Ayvakit bereits ein zugelassenes Produkt in den USA am Markt haben.
Die Blueprint-Aktie reagiert im europäischen Handel mit Kursaufschlägen von gut fünf Prozent. DER AKTIONÄR sieht den Roche-Deal positiv, auch wenn die Übernahmefantasien einen klaren (temporären) Dämpfer erhalten. Gelingt der nachhaltige Sprung über die Marke von 80 Dollar, würde der spekulative Wert ein klares Kaufsignal generieren. Mutige Anleger greifen zu. Aufträge limitieren! Für Roche hingegen ist der Deal ein weiteres Puzzlestück im zukunftsträchtigen Markt der Präzisionsonkologie. Basisinvestment!