Die Aktie des US-Onlinebrokers Robinhood ist in diesem Jahr schon sehr gut gelaufen, hat rund 44 Prozent zugelegt. Geht es nach den Analysten der Investmentbank Citi, dann ist das Potenzial damit aber ausgereizt. In einer aktuellen Studie haben sie Robinhood abgestuft und raten nun zum Verkauf der Aktie.
Den starken Jahresauftakt habe die Robinhood-Aktie insbesondere dem Kursanstieg beim Bitcoin zu verdanken, argumentiert Citi-Analyst Christopher Allen in seiner Studie. Doch im Verhältnis zu dessen Umsatz- und Ergebnisbeitrag sei das übertrieben. So weise die Aktie in diesem Jahr eine 92-prozentige Korrelation mit dem Bitcoin auf, obwohl das Kryptogeschäft im ersten Quartal schätzungsweise nur 13 Prozent zum Gesamtumsatz beigetragen habe.
„Angesichts des gestiegenen Aktienkurses glauben wir, dass sich das Bewertungsniveau von den fundamentalen Aussichten abgekoppelt hat“, so Allen. Zwar räumte er ein, dass sich die Fundamentaldaten von Robinhood in letzter Zeit verbessert haben, insbesondere aufgrund der gesunden Handelsaktivität und des Einlagenwachstums. Das Risiko-Ertrags-Verhältnis sei inzwischen aber ins Negative gedreht.
Ausgerechnet den Bitcoin führt der Analyst nun als Risikofaktor für Robinhood an. Sollte der Kurs nämlich spürbar zurückkommen, würde das auch auf der Aktie lasten. Allen verweist in den Zusammenhang auf die etwas schwächeren Mittelzuflüsse in die neuen Bitcoin-Spot-ETFs sowie Unsicherheit im Hinblick auf das bevorstehende Halving.
Das habe den Preis in der Vergangenheit in der Regel in die Höhe getrieben, doch die Rekordjagd des Bitcoin im Vorfeld dieses Termins lasse Zweifel aufkommen, ob sich die Geschichte diesmal wiederholt. Als weitere Risikofaktoren für Robinhood hat er ferner nachlassende Aktivitäten von Privatanlegern sowie einen Rücksetzer am Gesamtmarkt identifiziert.
Citi sagt „verkaufen"
Nach dem deutlichen Kursanstieg der vergangenen Monate hat Allen nun zwar das Kursziel von 13 auf 16 Dollar angehoben. Er signalisiert damit aber immer noch mehr als zehn Prozent Rückschlagrisiko. In der Folge hat er die Aktie nun auch von „Neutral“ auf „Sell“ abgestuft.
Durch die Abstufung steigt die Zahl der Verkaufsempfehlungen der von Bloomberg befragten Analysten auf vier, während sechs Experten zum Kauf der Aktie raten. Für zehn Analysten ist sie eine Halteposition. Das spiegelt sich auch im 12-Monats-Konensziel wider, das derzeit bei 18,34 Dollar liegt. Nach dieser Maßgabe wäre die Aktie auf dem aktuellen Niveau nahezu fair bewertet.
DER AKTIONÄR ist für die mittel- und langfristigen Aussichten am Kryptomarkt deutlich optimistischer als der Citi-Analyst. Geht die Rekordjagd bei Bitcoin und Co weiter, dann dürfte das auch dem Onlinebroker weiterhin Rückenwind liefern. Zudem arbeitet Robinhood an einer Diversifizierung des Geschäfts, was ebenfalls positiv zu werten ist.
Zwar drückt die Verkaufsempfehlung am Donnerstag etwas auf den Kurs, seit Erstempfehlung in Ausgabe 30/2023 steht aber dennoch ein Plus von rund 50 Prozent zu Buche. Investierte Anleger bleiben dabei und spekulieren auf eine Fortsetzung der dynamischen Aufwärtsbewegung.
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