Mit einem Plus von rund 193 Prozent gehörte die Aktie von Robinhood zu den größten Gewinnern des Jahres 2024. Auch im neuen Jahr steht bereits ein Plus von rund zehn Prozent an der Kurstafel. Rückenwind lieferten dabei zuletzt auch positive Analystenkommentare. Ist der AKTIONÄR-Depotwert nach wie vor ein Kauf?
In einer Branchenstudie hat die US-Investmentbank JPMorgan kürzlich Vermögensverwalter, Börsenbetreiber und Broker in den USA unter die Lupe genommen. Letzteren gaben die Analysten dabei unter anderem mit Blick auf das aktuelle Zinsumfeld den Vorzug für den Jahresanfang.
Im Zuge dessen hat JPMorgan-Experte Kenneth Worthington auch seine Verkaufsempfehlung für den Discount-Broker Robinhood gestrichen und die Aktie auf „Neutral“ hochgestuft. Sein Kursziel erhöhte er ebenfalls deutlich von 20 auf 43 Dollar. Ausgehend vom Wall-Street-Schlusskurs am Mittwoch entspricht das allerdings auch nur noch gut sechs Prozent Potenzial.
Im Vergleich zur Situation vor drei Jahren, als Robinhood im operativen Geschäft stark von Meme-Aktien-Tradern anhängig war, habe das Unternehmen „bemerkenswerte Fortschritte bei der Legitimierung seiner Geschäftstätigkeit“ gemacht, so JPMorgan.
Kurz zuvor hatten die Analysten von Goldman Sachs bereits ihre Kaufempfehlung für die Aktie bestätigt und das Kursziel von 46 auf 47 Dollar erhöht. In ihrer Studie lobten sie den erfolgreichen Übergang von einem schnell wachsenden, aber nur temporär profitablen Online-Broker mit einer überwiegend jungen Nutzerbasis hin zu einem branchenführenden Vermögensverwalter (gemessen am verwalteten Vermögen) mit einem wachsenden adressierbaren Markt.
Die Bank erwartet, dass Marktanteilsgewinne im Geschäft mit hochprofitablen Tradern das kurz- und mittelfristige Wachstum ankurbeln werden. Darüber hinaus habe Robinhood auch die Möglichkeit, das Engagement in anderen Bereichen wie der Vermögensverwaltung und dem internationalen Geschäft auszubauen.
Aktie bereits hervorragend gelaufen
Immer neue Rekorde der großen US-Aktienindizes und beim Bitcoin haben dem operativen Geschäft von Robinhood in den vergangenen Monaten kräftigen Rückenwind geliefert. Wie stark genau, das werden die Zahlen für das vierte Quartal und das Gesamtjahr am 12. Februar zeigen. Die Aktie hat sich 2024 zweitweise mehr als verdreifacht, zum Jahresende stand letztlich ein Plus von 193 Prozent unter dem Strich.
Grundsätzlich teilt DER AKTIONÄR die positiven Einschätzungen der Analysten. Ob die Aktie nach dieser Rally jedoch immer noch ein Kaufkandidat ist oder ob der reine Kryptobörsenbetreiber Coinbase nun womöglich die bessere Wahl für Anleger ist, lesen Sie in der neuen Ausgabe von DER AKTIONÄR (03/2025). Darin stehen sich Robinhood und Coinbase im direkten Duell gegenüber. Hier geht’s zum E-Paper.
Hinweis auf Interessenkonflikte:
Aktien von Robinhood befinden sich in einem Real-Depot der Börsenmedien AG.