Am Donnerstag werden bei den deutschen Rüstungsaktien Gewinne mitgenommen. Rheinmetall, Renk und Co stehen nach der beeindruckenden Rally der vergangenen Wochen und Monate auf den Verliererlisten. Die Verschnaufpause kommt nicht überraschend, doch langfristig stimmen die Aussichten weiter. Es könnte sogar noch mehr Geld in Rüstung fließen.
Anfang des Monats hatte die Europäische Kommission Maßnahmen vorgeschlagen, die Verteidigungsausgaben in Höhe von 800 Milliarden Euro nach sich ziehen könnten, wenn sie von den Ländern abgesegnet werden. Diese Maßnahmen seien „ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, sagte nun der griechische Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis am Rande eines Gipfels des Europäischen Rats gegenüber CNBC. Aber „vielleicht müssen wir ehrgeiziger sein“.
„Ich freue mich, dass die Mitgliedstaaten nun innerhalb der Grenzen des Stabilitätspakets mehr fiskalische Flexibilität haben werden, um mehr für die Verteidigung auszugeben“, so Mitsotakis. Neben Krediten brachte er auch gemeinsame Anleihen für weitere Zuschüsse ins Spiel.
Ähnliche Töne schlug bei CNBC die lettische Premierministerin Evika Silina an. Sie unterstütze das Paket, das ihrer Meinung nach noch vor einem Jahr wahrscheinlich nicht zustande gekommen wäre. „Ich glaube, wir sollten noch mehr Möglichkeiten für finanzielle Ressourcen diskutieren“, so Siliņa. Dabei müsse auch der Verwaltungsaufwand geringer werden.
Die geopolitischen Spannungen und die neue Politik der USA unter Donald Trump haben Europa klar gemacht, dass man in Rüstungsfragen autarker werden muss. In den kommenden Jahren dürfte das Finanzpaket in Deutschland deshalb nur der Anfang sein. Viele Milliarden werden in Sicherheit fließen und die ohnehin vollen Auftragsbücher von Rheinmetall, Renk und Co weiter füllen. Der aktuelle Rücksetzer ist lediglich eine gesunde Korrektur. Langfristig bleiben die Aktien Top-Investments.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Rheinmetall.