Der Autozulieferer und Rüstungskonzern Rheinmetall blickt sehr optimistisch auf das gerade angelaufene Jahr. "Von der Performance war 2021 unser Rekordjahr. Und 2022 wird beim Umsatz und dem operativen Ergebnis sehr wahrscheinlich noch besser", sagte Vorstandschef Armin Papperger der "Wirtschaftswoche" laut einer am Donnerstag verbreiteten Vorabmeldung.
Wichtigster Grund für das Wachstum ist aus seiner Sicht neben den Sparmaßnahmen der in den vergangenen Monaten stark gestiegene Auftragsbestand. "Der ist mit derzeit 24 Milliarden Euro bereits höher denn je und könnte in diesem Jahr nochmal um mehr als zehn Milliarden Euro steigen", sagte Papperger. Davon sollen auch die Anleger profitieren. "Wir schütten mehr Dividende aus denn je", verspricht Papperger.
Nicht wie geplant läuft dagegen der vor rund einem Jahr verkündete Verkauf der Kolbensparte. Die Trennung will der Konzern nach mehreren Verzögerungen bald abschließen. "Wir erwarten in diesen Wochen die finalen Angebote von zwei Bietern", so Papperger und ergänzt: "Dann werden wir entscheiden, ob wir den Bereich ganz verkaufen oder auch nur Teile davon."
Der Zeitschrift zufolge sind die Gebote offenbar niedriger als erwartet. Darum sei der Konzern für einen baldigen Abschluss wohl zu Zugeständnissen bereit. Zwar betone Papperger, "wir trennen uns aber nur zu einem vernünftigen Preis". Doch loswerden wolle Rheinmetall die Sparte in jedem Fall. "Eine Zurückintegration in den Konzern wird es nicht geben", beton" Papperger.
Die Aktie von Rheinmetall kann am Donnerstag deutlich zulegen. Auf der Handelsplattform Tradegate geht es bis zum Abend gut zwei Prozent nach oben auf 93,14 Euro. Damit ist die Aktie wieder über das Aprilhoch 2021 gestiegen. Kann nun auch das jüngst markierte 52-Wochen-Hoch bei 95,20 Euro nach oben durchbrochen werden, ist der Weg in Richtung des im Jahre 2018 bei 119,35 Euro markierten Allzeithochs frei.