Der Automobilzulieferer und Waffenhersteller Rheinmetall will das Munitionsgeschäft mit einer Übernahme in Spanien ausbauen. Gekauft werden soll das spanische Unternehmen Expal Systems, teilte Rheinmetall am Sonntagabend in Düsseldorf mit. Verkäufer sei der spanische Konzern Maxam. Die Aktie von Rheinmetall reagiert am Montag mit einem deutlichen Plus.
Die Transaktion soll bis Sommer 2023 abgeschlossen sein, nachdem die kartellrechtlichen und sonstigen regulatorischen Prüfungen erfolgt sind. Dem vereinbarten Kaufpreis, der nach dem Abschluss der Transaktion fällig wird, liege ein Unternehmenswert von 1,2 Milliarden Euro zugrunde.
Mit der Übernahme will sich der Konzern für die erwartete, weiterhin große Nachfrage nach Munition wappnen. So stecken viele Länder seit Beginn des Ukraine-Krieges deutlich mehr Geld in ihre Verteidigungskapazitäten. Zudem liefern einige Staaten Munition an die Ukraine.
Da die Produktangebote beider Unternehmen sich ergänzten, stärke die Akquisition das Angebot von Rheinmetall, insbesondere im stark wachsenden Marktsegment der Artillerie- und Mörsermunition sowie der Mörserwaffen, hieß es weiter.
Bei den Anlegern kam die Meldung gut an. Die Rheinmetall-Aktien stiegen am Montagmorgen zeitweise bis auf 173,50 Euro und damit auf ein Hoch seit Mitte August. Zuletzt notierten sie als zweitstärkster Wert des Tages im MDAX hinter K+S noch 2,2 Prozent im Plus bei 168,75 Euro. Auch Analyst David Perry von der Bank JPMorgan wertete die Übernahme positiv. Sie dürfte ab 2024 rund fünf Prozent zum Gewinn je Aktie beitragen.
Die Aktie von Rheinmetall hat seit dem Hoch im Juli bei 227,90 Euro zuletzt deutlich korrigiert. Zuletzt konnte das Papier aber einen Boden ausbilden und sich vom Korrekturtief bei gut 140 Euro wieder nach oben bewegen. Mittlerweile ist das Papier an die 200-Tage-Linie herangelaufen. Ein Sprung darüber würde ein neues Kaufsignal bedeuten.