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Rheinmetall, Hensoldt und Renk wieder gesucht – US-Entscheidung hilft

Rheinmetall, Hensoldt und Renk wieder gesucht – US-Entscheidung hilft
Foto: pa/ Photoshot
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Martin Mrowka 18.11.2024 Martin Mrowka

Die Geopolitik und die Lage in der Ukraine sorgen zum Wochenstart für weiteren Auftrieb bei Rüstungsaktien. Die Entscheidung der USA, den Einsatz von Langstrecken-Raketen vom Typ ATACMS auch außerhalb der Ukraine zu gestatten, spricht gegen ein schnelles Kriegsende. Rheinmetall, Hensoldt und Renk stehen an der Index-Spitze.

US-Medienberichten zufolge hat US-Präsident Joe Biden am Wochenende eine Erlaubnis für den Einsatz von ATACMS-Raketen (Army TACtical Missile System) mit einer Reichweite von bis zu 300 Kilometern gegeben. Die Waffen sollen wahrscheinlich zunächst gegen russische und nordkoreanische Truppen eingesetzt werden, um die ukrainischen Streitkräfte in der westrussischen Region Kursk zu unterstützen. 

Damit durchkreuzt Biden die Pläne von Donald Trump auf ein schnelles Kriegsende in der Ukraine. Die russische Seite sprach am Sonntag wie schon häufig in der Vergangenheit von einer "Eskalation", die zum dritten Weltkrieg führen könne.

In Deutschland entfacht die US-Erlaubnis gegen russisches Territorium die Debatte über die Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern in die Ukraine neu. Aus den Reihen der Grünen kommt die Forderung, die Raketen mit einer Reichweite von 500 Kilometern nun zu liefern. Auch Union und FDP sind dafür, SPD-Kanzler Olaf Scholz sperrt sich seit vielen Monaten dagegen.

Bereits im April 2024 hatte die USA ATACMS-Raketen in die Ukraine geliefert, aber den Einsatz nur innerhalb ukrainischer Grenzen erlaubt. Damals hatte Russland nach Informationen des Pentagon ballistische Raketen aus Nordkorea beschafft und gegen die Ukraine eingesetzt. Das mobilie Raketen-System wird hauptsächlich vom US-Rüstungskonzern Lockheed Martin hergestellt.

Eine "Wunderwaffe" ist die ATACMS-Rakete nicht, hatte auch der Nationale Sicherheitsberater des Weißen Hauses, Jake Sullivan, betont. Das kurze Zeitfenster von etwa fünf Minuten erschwert die Abwehr. Der Einsatz gegen Ziele in Russland soll vielmehr den Druck erhöhen, Putin an den Verhandlungstisch über einen Rückzug zu zwingen.

Vorerst scheint das jedoch wenig wahrscheinlich, weshalb viele Rüstungsaktien am Montag wieder anziehen. Die Aktie von Lockheed Martin reagiert an der US-Börse allerdings nur wenig. Anders die deutschen Rüstungs-Unternehmen: Das Rheinmetall-Papier gewinnt zeitweilig fast zwei Prozent auf 587.40 Euro und verfehlt ein neues Allzeithoch nur um 20 Cent. Im MDAX klettert Hensoldt am Vormittag ähnlich stark auf 36,14 Euro und im SDAX steht die Renk Group mit über fünf Prozent an der Index-Spitze.

Rheinmetall (WKN: 703000)

Unterstützung kommt von neuen Export-Zahlen: Die Genehmigungen der Bundesregierung für Rüstungsexporte steuern nämlich auf einen neuen Rekord zu. Vom 1. Januar bis zum 15. Oktober dieses Jahres wurden bereits 4.163 Ausfuhrgenehmigungen für Waffen und militärische Ausrüstung im Wert von 10,9 Milliarden Euro erteilt. Das geht aus einer Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der BSW-Abgeordneten Sevim Dagdelen hervor, die der dpa vorliegt. Damit fehlen nur noch 1,3 Milliarden Euro bis zum Rekordwert des Vorjahres von 12,2 Milliarden Euro.

Rüstungsaktien bleiben angesichts der geopolitischen Krisen und Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten im Fokus der Anleger. Bei Rheinmetall warten die Börsianer auch noch auf News vom Kapitalmarkt-Tag, der heute gestartet ist. 

Weitere Rekordhochs der Rheinmetall-Aktien sind nur eine Frage der Zeit. Der DAX-Wert bleibt auch nach der beeindruckenden Performance der vergangenen Jahre einer der attraktivsten Werte im DAX. DER AKTIONÄR hat das Kursziel zuletzt auf 660 Euro gesetzt.

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