Die Aktie von Rheinmetall klettert weiterhin wie am Schnürchen gezogen nach oben. Das Papier gewann am Donnerstag im Xetra-Handel 2,6 Prozent auf 334,20 Euro und war damit hinter Infineon und Siemens Energy der drittbeste Wert des Tages im DAX. Und auch im folgenden Handel auf Tradegate ging es weiter nach oben. Die Aktie schloss bei 337,10 Euro. Zuvor hatte sie bei 337,80 Euro ein neues Allzeithoch markiert.
Die steigenden Ausgaben für die Rüstung und zuletzt immer wieder starke Auftragseingänge beflügeln die Aktie. Und die Politik will wohl weiter auf einen Ausbau der Rüstungsausgaben setzen. Angesichts der internationalen Krisen und eines möglichen Wahlsiegs von Donald Trump in den USA fordern CSU-Chef Markus Söder und der EVP-Vorsitzende Manfred Weber eine Stärkung Europas und der europäischen Verteidigungsfähigkeit.
„Die Europäische Union ist heute nackt in einer Welt von Stürmen", warnte Weber am Donnerstag bei der Klausurtagung der bayerischen CSU-Landtagsfraktion im oberfränkischen Kloster Banz. „Wir sind in Verteidigungsfragen nicht in der Lage, uns selbst zu verteidigen. Das ist die Realität der Europäischen Union."
80 Prozent der militärischen Kapazitäten der Nato befänden sich außerhalb der EU: in den USA, Großbritannien oder der Türkei. Deshalb müsse man die Bundeswehr stärken – und jetzt auch den Einstieg in Verteidigungsstrukturen auf europäischer Ebene schaffen. "Wir müssen stark genug werden, unsere eigenen Interessen zu schützen."
Söder sprach sich auch für "große europäische Verteidigungsprojekte" aus. Ein gemeinsamer europäischer Flugzeugträger, der gemeinsam von den Mitgliedstaaten bestückt werde, könne etwa eine "wichtige Signalwirkung" haben. "Wir brauchen auch europäische Verteidigungsprojekte, die uns gemeinsam stark machen."
Die Rheinmetall-Aktie steigt derzeit von Rekord zu Rekord. Der seit Oktober ausgebildete Aufwärtstrend ist weiter intakt, seit Anfang des Jahres hat sich dieser sogar noch beschleunigt. Eine kurzzeitige Korrektur wäre nach dem steilen Anstieg zuletzt nun nicht ungewöhnlich. Die langfristigen Aussichten bleiben aber top. Anleger lassen die Gewinne weiter laufen. Seit der Empfehlung des AKTIONÄR im August 2022 belaufen sich diese mittlerweile auf 109 Prozent.