Die Aktie des Rüstungskonzerns Rheinmetall ist auch in diesem Börsenjahr einer der Top-Werte im deutschen Leitindex. Die Gründe liegen auf der Hand. Beim Unternehmen aus Düsseldorf reiht sich Auftrag an Auftrag. Auch an diesem Montag berichtet Rheinmetall über einen "bedeutenden Auftrag von der Bundeswehr".
Rheinmetall wird über 470.000 Scheinziele aus seiner Birdie-Produktreihe an die deutschen Streitkräfte liefern. Der Auftrag, der von Dezember 2023 bis Dezember 2029 läuft, hat einen Wert von nahezu 50 Millionen Euro.
Die Birdie-Produkte, kurz für Bispectral Infrared Decoy Improved Efficiency, sind Infrarotscheinziele, bekannt als Flares. Diese werden von Hubschraubern, Transportflugzeugen und Jets verwendet, um infrarotgesteuerte Lenkflugkörper abzuwehren, indem sie die von den Flugzeugen ausgestoßenen heißen Triebwerksabgase simulieren oder überdecken.
Der Auftrag umfasst die Lieferung von zwei Birdie-Produkten: IR-Birdie 118 BS und IR-Birdie 218, die beide bereits von der Bundeswehr genutzt werden. In einer Zeit, in der der Selbstschutz von Flugzeugen aufgrund der aktuellen sicherheitspolitischen Lage zunehmend wichtig wird, bieten diese Scheinziele, einschließlich pyrotechnischer Flares, eine effektive Abwehr gegen Boden-Luft- und Luft-Luft-Raketen.
Die Rheinmetall-Aktie hat an diesem Montag mit 318,90 Euro ein neues Rekordhoch markiert. Zwar notiert der DAX-Konzern in der Zwischenzeit etwas schwächer, doch der kurzfristige, seit Oktober gültige Aufwärtstrend ist weiterhin intakt. Für weiter steigende Kurse sprechen ferner die Aufwärtstendenz bei GD50 und GD200 sowie der starke ADX. Im Gegenzug deutet der stark überkaufte RSI eine kurzzeitige Korrektur an.
Die Rheinmetall-Aktie könnte auf kurze Sicht etwas Luft holen. Doch die langfristigen Wachstumsaussichten geben keinen Anlass, das Papier aus dem Depot zu nehmen.