Überraschend hat der Rüstungszulieferer Renk am Wochenende mitgeteilt, dass Konzernchefin Susanne Wiegand das Unternehmen verlassen wird. An der Börse fällt die Reaktion auf den Personalwechsel am Montag klar negativ aus. Die Aktie kommt zu Handelsbeginn deutlich unter Druck.
Mehr als neun Prozent auf 18,13 Euro ging es in den ersten Handelsminuten in der Spitze nach unten. Die Verluste konnten im Anschluss zwar bereits reduziert werden, dennoch steht aktuell noch ein Minus von rund vier Prozent zu Buche. Zu den Hintergründen: Wiegand werde „ihr Mandat mit Wirkung zum Ablauf des 31. Januar 2025 aus persönlichen Gründen (…) beenden“, teilte der Panzergetriebehersteller am Sonntag mit. Nachfolger wird der derzeitige COO Alexander Sagel, der ab 1. Februar zum Vorstandsvorsitzenden ernannt wird.
Die negative Reaktion zu Handelsbeginn kommt nicht überraschend. Wiegand war verantwortlich für den durchaus erfolgreichen Börsengang im Februar. Zudem hatte zuletzt bereits Finanzchef Christian Schulz das Unternehmen verlassen. Anleger sollten deshalb aber nicht zu sehr in Panik verfallen. Der neue CEO Sagel habe Renk seit seinem Amtsantritt in diesem Jahr effizienter aufgestellt, zudem kenne er die Branche in- und auswendig, heißt es in Finanzkreisen.
Die jüngsten Zahlen haben zudem gezeigt, dass Renk operativ auf Kurs ist und sich der Superzyklus bei Rüstung zunehmend auszahlt. Vor allem die Fahrzeugsparte, zu der auch etwa die Panzergetriebe gezählt werden, entwickelt sich stark. Der Auftragsbestand lag Ende September mit 4,8 Milliarden Euro auf einem Rekordniveau. Bei einem erwarteten Umsatz von 1,1 Milliarden Euro für das Gesamtjahr ist das ein durchaus beeindruckendes Polster.
Der heftige Rücksetzer im frühen Handel war eine Einstiegschance. An den grundsätzlichen Aussichten bei Renk dürfte sich durch den Führungswechsel vorerst nichts ändern. Ein schneller Anstieg der Aktie in Richtung der 24-Euro-Marke scheint möglich.
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