Unter den Anlegern von Redcare Pharmacy und DocMorris kehrt allmählich der Optimismus für das E-Rezept zurück. Beide Aktien erholen sich vom jüngsten Kursrutsch. Verkaufsempfehlungen der UBS hatten Anfang der Woche noch belastet. Am heutigen Dienstag gewinnen beide Werte mehr als vier Prozent. Damit setzten sie ihre jüngst gestartete Erholungsbewegung fort.
Analyst Martin Comtesse von der Investmentbank Jefferies betonte am Dienstag in einer Studie, dass er in der gegenwärtigen Kursschwäche eine Kaufgelegenheit für beide Aktien sieht. Jene von Redcare, die 2023 der beste MDAX-Performer waren und in diesem Jahr ihre Rally zunächst noch fortgesetzt hatten, waren zuletzt in den Strudel von Gewinnmitnahmen geraten. Standen sie im April noch über 150 Euro, konnten sie zuletzt kurzzeitig für unter 100 Euro erworben werden.
Comtesse erwähnte am Dienstag, wegen der Einführung des E-Rezeptes sei der deutsche Markt für verschreibungspflichtige Medikamente für beide Online-Apotheken eine wichtige Säule der Aktienstory, die seiner Ansicht nach nicht getrübt wurde. Er stellt sich damit ein Stück weit der UBS entgegen, die in der Vorwoche noch betont hatte, die Einführung des elektronischen Rezepts sei zuletzt "mehr als eingepreist" gewesen.
Der Jefferies-Experte beließ sowohl Redcare als auch DocMorris auf "Buy" mit Kurszielen von 180 Euro respektive 110 Franken. Verglichen mit den aktuellen Aktienkursen verspricht Comtesse damit großes Kurspotenzial, das im Falle von Redcare trotz der jüngsten Erholung noch etwa 55 Prozent, bei DocMorris 58 Prozent beträgt.
DER AKTIONÄR sieht die Korrektur bei Redcare Pharmacy ebenfalls als übertrieben an. Wichtig wäre aus charttechnischer Sicht nun, dass die 200-Tage-Linie zurückerobert werden kann. Anleger belassen das Papier auf der Watchlist. Bei DocMorris steht ebenfalls die 200-Tage-Linie im Fokus.