Um sich von politischen Entscheidungsträgern im deutschen Heimatmarkt unabhängiger zu machen, hat der Biokraftstoff-Spezialist Verbio unlängst einen Expansionskurs in andere Märkte eingeschlagen. Großes Potenzial sieht das Management unter anderem in Nordamerika. Auch die Analysten von Hauck Aufhäuser IB heben die US-Rahmenbedingungen positiv hervor.
Das Kreditinstitut hat die Einstufung für Verbio auf "Buy" mit einem Kursziel von 85 Euro belassen. Die staatlichen Eingriffe in den Markt für Biotreibstoffe in den USA seien vorteilhaft für Verbio, schrieb Analyst Tim Wunderlich in einer am Dienstag vorliegenden Studie.
Um deren Nutzung zu fördern, habe die US-Regierung ein Programm im Umfang von 500 Millionen Dollar aufgelegt. Verbio werde auf dem US-Markt immer aktiver, das dürfte sich in den kommenden Jahren fortsetzen, so Wunderlich.
Hohe Nachfrage
Laut Verbio habe man in den USA die Vorteile heimischer Biokraftstoffe aus heimischen Rohstoffen für Klimaschutz und Versorgungssicherheit längst erkannt. "Seit 29. April 2022 ist der Verkauf von E15, Benzin mit 15 Prozent Ethanolanteil, in den USA erlaubt. Damit wird E15 in den USA zum Normkraftstoff, während im Land der „innovativsten Autobauer der Welt“ immer noch große Zweifel bei der Verwendung von E10 herrschen", ist der Pressemitteilung zu den Zahlen zum dritten Quartal 2021/22 zu entnehmen.
Die Expansion von Verbio auf andere Kontinente, insbesondere Nordamerika, scheint sich Stück für Stück auszuzahlen. Die mehrfache Erhöhung der Jahresprognose für das Fiskaljahr 2021/22 spricht Bände. Im Real-Depot wird trotz der Rally zuletzt auf weiter steigende Kurse beim Biokraftstoff-Titel gesetzt.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte: Aktien der Verbio befinden sich im Real-Depot von DER AKTIONÄR.