Die Angst vor einer deutlichen Abkühlung der Konjunktur hat die Aktie von Siltronic kräftig ausgebremst. Die Aussichten für den Volumenhersteller für Siliziumwafer sind aber unverändert gut. Eskaliert der Handelsstreit zwischen den USA und China nicht, dürfte sich die günstig bewertete Aktie weiter von ihren Tiefstständen lösen. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot weiter auf dieses Szenario.
Nach dem rasanten Aufschwung schien die Siltronic-Aktie im vergangenen Jahr heiß gelaufen. Die Sorge vor einem Nachfrageeinbruch, fallenden Preisen und damit sinkenden Gewinnen trieb die Anleger aus dem Titel. Für 2018 steht ein Verlust von minus 40 Prozent zu Buche. In den letzten Wochen beschleunigte die Sorge vor einer Eskalation des Handelsstreits die Talfahrt noch einmal.
Auswirkungen durch den Handelsstreit auf das eigene Geschäft sieht der Münchner Konzern bisher aber kaum. Sind die Sorgen der Investoren um eine deutliche Abkühlung der globalen Konjunktur, die den Aufwärtszyklus in der Halbleiterbranche nachhaltig bremsen könnte, übertrieben?
Finanzvorstand Rainer Irle sieht aktuell kaum Anzeichen für eine Abschwächung. „Die Nachfrage nach Wafern ist weiter auf einem hohen Niveau. Wir sehen in einigen kleinen Marktsegmenten eine leichte Abschwächung, der Ausblick für die Hauptanwendungen wie Smartphones, Server und Automobil ist aber unverändert positiv. Auch unsere wichtigsten Kunden sehen optimistisch in die Zukunft.“ Ein Vorteil der Münchner ist die breite Aufstellung in einem absoluten Wachstumsmarkt.
Ebenfalls positiv: Die Preise von Wafern sind die letzten acht Quartale in Folge gestiegen. Rund 40 Prozent der Verträge mit den führenden Unternehmen der Halbleiterindustrie wie Infineon oder NXP sind Langfristverträge von mehr als einem Jahr. „Diese Quote wird sich nächstes Jahr noch etwas erhöhen, da wir die Mehrmengen aus Kapazitätserweiterungen in 2019 komplett über Langfristverträge verkauft haben“, weiß Irle.
Steigende Preise für Wafer in Kombination mit den wachsenden Produktionsmengen sorgen für sprudelnde Gewinne. DER AKTIONÄR hat zuletzt mehrfach daruf hingewiesen: Die Aussichten sind nicht so schlecht, wie es der Kursverlauf nahelegt. Eskaliert der Handelsstreit nicht, dürfte sich die günstig bewertete Aktie - bei einem volatilem Handelsverlauf - weiter von ihren Tiefstständen lösen und Kurs auf die 100-Euro-Marke nehmen.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.