Es hat eine Weile gedauert, doch nun setzt die JOST-Aktie zur erwarteten Trendfortsetzung an. Der Impuls kommt von den Analysten. Hauck & Aufhäuser hat das Kursziel für die Aktie von 54 auf 70 Euro hochgesetzt. Die Deutsche Bank hat ebenfalls draufgesattelt. Tenor: Der Nutzfahrzeugzulieferer hat die Talsohle durchschritten und dürfte nun wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren.
Nach dem pandemiebedingten Markteinbruch im ersten Halbjahr 2020 hat Nutzfahrzeugzulieferer JOST seit dem Herbst weltweit eine stetige Steigerung der Nachfrage nach seinen Systemen für Lkws, Anhänger und landwirtschaftliche Traktoren festgestellt. Unter den fünf Produktmarken JOST, ROCKINGER, TRIDEC, Edbro und Quicke bieten die Hessen Komponenten für Nutzfahrzeuge wie zum Beispiel Anhänger- und Sattelkupplungen, Achskappen und Königszapfen an. Mittlerweile müssen sich Kunden wieder eigene Produktionsslots sichern, um beliefert zu werden.
Prognose hochgesetzt
Kurz vor dem Jahreswechsel hat Vorstand Joachim Dürr daher die Planvorgaben für 2020 hochgesetzt. Er rechnet nun mit einem Umsatzwachstum im einstelligen Prozentbereich gegenüber dem Vorjahreswert von 736,7 Millionen Euro. Bislang hatte der Vorstand einen Rückgang im einstelligen Prozentbereich erwartet. Besonders erfreulich: Durch die bessere Auslastung in allen Werken konnte die Gesellschaft die Profitabilität im Schlussquartal weiter verbessern. Folge: Die bereinigte EBIT-Marge dürfte nun über 8,5 Prozent betragen (bisher: höher als 7,0 Prozent).
Gewinnsprung möglich
Bei einem Umsatz von 770 Millionen Euro dürfte eine EBIT-Marge von 8,7 Prozent möglich sein. Damit dürften unter dem Strich rund 0,75 Euro Gewinn je Aktie stehen. Im kommenden Jahr sollte JOST beim Gewinn dann wieder den Vorwärtsgang einlegen. Bei Erlösen von 875 Millionen Euro dürfte die Marge wieder über zehn Prozent erreichen und der Gewinn je Aktie über dem Wert von 2019 bei 2,65 Euro liegen.
Hochwertiger Ålö-Zukauf
Neben den guten Geschäften in der Asien-Pazifik-Region profitiert JOST auch vom qualitativ hochwertigen Ålö-Zukauf im Februar. Mit dem schwedischen Hersteller landwirtschaftlicher Frontlader soll das Geschäft mit Agrarmaschinen zu einer tragenden Säule werden und dem Unternehmen den Zugang zu wichtigen internationalen Märkten in Asien, Lateinamerika und Afrika eröffnen.
Das Gesamtbild passt: Die Nachfrage zieht an. Das Working-Capital-Management und die bilanziellen Optimierungsmaßnahmen laufen nach Plan. Die Profitabilität steigt. Mit dem Sprung über die 45-Euro-Marke dürfte der Startschuss für eine Trendfortsetzung in Richtung 60 Euro umd mehr gefallen sein. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot auf dieses Szenario.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.