Für Adesso war das Jahr 2016 das erfolgreichste in der 20-jährigen Firmengeschichte. Alle finanziellen Ziele sowie die unterjährig angehobene Guidance wurden erreicht. Auch im laufenden Jahr dürften neue Rekorde purzeln. Die Aktie hat daher noch einiges an Potenzial.
Adesso begleitet seine Kunden bei der Entwicklung und der Nutzung der eigenen Geschäftsprozesse mit Beratung und unter dem Einsatz von geeigneten Softwaresystemen sowie IT-Lösungen. Mit der Unterstützung der Dortmunder können Unternehmen nicht nur flexibler auf Marktanforderungen reagieren und produktiver arbeiten – sie können auch die digitale Transformation ihrer Firma aktiv mitgestalten. Zudem wird für den Versicherungsbereich mit der Plattform in|sure eine komplette Software für alle zentralen Prozesse im Versicherungswesen etabliert. Das enorme Potenzial dieser neuen Softwarelösungen, ausgelöst durch den Modernisierungsbedarf der heimischen Versicherungskonzerne, sorgt für viel Fantasie.
Die Umsatzerlöse stiegen im abgelaufenen Jahr um 33 Prozent auf 260 Millionen Euro (Prognose: 252 Millionen bis 262 Millionen Euro). Das operative Ergebnis (EBITDA) wurde um 61 Prozent auf 23,1 Millionen Euro verbessert und lag damit ebenfalls am oberen Rand der im November auf 20 bis 24 Millionen Euro erhöhten Planvorgaben. Die EBITDA-Marge stieg auf 8,9 Prozent (Vorjahr: 7,3 Prozent).
Neben der hohen Auslastung haben die Firmenakquisitionen (Smarthouse Media, Flitcon, SP Integration) und gestiegene Lizenzumsätze zum Anstieg der Marge beigetragen. Das Ergebnis je Aktie profitierte von positiven Effekten aus der Nutzung steuerlicher Verlustvorträge im Q4 und beträgt 2,14 Euro (Vorjahr: 0,82 Euro). DER AKTIONÄR hatte bei seiner Vorstellung der Aktie als „Hot-Stock der Woche“ vor rund einem Jahr nur 1,75 Euro erwartet.
Doch damit nicht genug. Dank der unverändert hohen Auslastung dürfte die Rekordfahrt des IT-Dienstleisters weitergehen. Die Verantwortlichen verstehen es, ihre hohe softwaretechnische Expertise bei den Kunden mit IT-Beratung und eigenen Produkten und Lösungen extrem effizient und wertsteigernd einzusetzen – und schneller als der Markt zu wachsen. Für das Jahr 2017 plant die Gesellschaft mit Umsätzen zwischen 270 und 300 Millionen Euro. Das EBITDA wird zwischen 23 und 27 Millionen Euro erwartet. Die erneut recht breit gefasste Spanne dürfte sich nach Schätzungen des AKTIONÄR im laufenden Jahr wueder als zu konservativ erweisen.
Mit der voranschreitenden Etablierung der eigenen Versicherungsplattform in|sure und weiteren margenstarken Zukäufen sollten die Umsätze sogar die 300-Millionen-Euro-Marke knacken. Das notwendige Kleingeld für Zukäufe wurde über eine Kapitalmaßnahme bereits in die Kasse gespült. DER AKTIONÄR erwartet für 2017 einen Umsatz in Höhe von mindestens 310 Millionen Euro (Vorjahr: 260 Millionen Euro) und ein EBITDA von rund 29 Millionen Euro (Vorjahr: 23,2 Millionen Euro). Damit könnte am Ende des Jahres ein Gewinn je Aktie in Höhe von 2,35 Euro (Vorjahr: 2,14 Euro) zu Buche stehen.
Mit diesen Aussichten im Gepäck sollte die Aktie den Aufwärtstrend schon bald wieder aufnehmen. Mit dem Sprung über die Widerstandszone zwischen 57,50 und 59 Euro würde ein neues Kaufsignal generiert. Dann könnte es für die Aktie schnell in Richtung 70 Euro gehen. DER AKTIONÄR spekuliert im Real-Depot weiter auf dieses Szenario.
Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.