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28.05.2015 Michael Schröder

Real-Depot-Wert 2G Energy: Gute Aussichten und politischer Rückenwind sorgen für Fantasie

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2G Energy bleibt weiter auf Kurs. Nach einem starken Geschäftsjahr 2014 ist auch der Start in das laufende Jahr gelungen. Der Ausblick wurde bestätigt. Eine mögliche Erhöhung der Förderung für Kraft-Wärme-Kopplung-Anlagen durch die Bundesregierung könnte mittelfristig für zusätzliche Impulse sorgen. Der Real-Depot-Wert befindet sich auf dem Vormarsch.

Die 2G Energy AG zählt zu den international führenden Herstellern von Kraft-Wärme-Kopplungs-(KWK)-Anlagen zur dezentralen Erzeugung und Versorgung mit Strom und Wärme. DER AKTIONÄR hat bereits erklärt, dass das Geschäftsjahr 2014 der Gesellschaft in den ersten sieben Monaten geprägt von vorgezogenen KWK-Anlagen-Bestellungen in Deutschland aufgrund der Novelle des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) zum 1. August 2014. Der heute veröffentlichte Geschäftsbereicht bestätigt den starken Geschäftsverlauf.

Aber auch der Start in ein solides Geschäftsjahr 2015 ist geglückt. Im ersten Quartal hat 2G einen Umsatz in Höhe von 28,9 Millionen Euro (Vorjahr 20,0 Millionen Euro), der auch aus dem Auftragsüberhang für KWK-Anlagen von 42,3 Millionen Euro aus dem Vorjahr resultiert, erzielt. Einhergehend mit dieser Umsatzentwicklung minderte sich der Bestand an unfertigen Arbeiten per Stichtag um 1,5 Millionen Euro. Die Gesamtleistung beträgt damit 27,4 Millionen Euro. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag bei minus 0,4 Millionen Euro (Vorjahr: minus 0,9 Mio. EUR). Das Ergebnis ist in erster Linie auf die Materialbeschaffung und Vorleistungen für die neu akquirierten Aufträge in 2015 zurückzuführen.

Der Auftragsbestand für KWK-Anlagen zum 31. März 2015 lag bei 46,3 Millionen Euro. Am Vorjahresstichtag lag dieser mit 102 Millionen Euro auf einem deutlich höheren Niveau, was auf die Vorzieheffekte vor dem Inkrafttreten der EEG Novelle 2014 zurückzuführen war und die direkte Vergleichbarkeit einschränkt (repräsentativer Vergleichsstichtag 31.03.2013: 46,5 Millionen Euro). Per Ende April 2015 lag der Auftragsbestand für die Lieferung von 2G KWK-Anlagen mit rund 54 Millionen Euro auf einem guten Niveau (im Vorjahr: rund 115 Millionen Euro, am 30.04.2013: rund 53 Millionen Euro). Der Auftragsbestand teilt sich nahezu analog zum Vorjahr in rund 56 Prozent Erdgas betriebene und 44 Prozent Biogas betriebene KWK-Anlagen auf und kommt zu 73 Prozent aus Deutschland. Der Auslandsanteil der KWK-Bestellungen am Auftragsbestand stammt vor allem aus Großbritannien, osteuropäischen Ländern und Italien.

Die Signale aus dem US-amerikanischen Markt sind nach der vollständigen Übernahme der Tochtergesellschaft 2G Cenergy und dem Managementwechsel ermutigend. Zu Ende Mai 2015 liegt der Auftragsbestand, der planmäßig im laufenden Geschäftsjahr umsatz- und ergebniswirksam werden soll, bei 10,6 Millionen US-Dollar. Drei Viertel der beauftragten KWK-Anlagen werden mit Erdgas betrieben. Die Auftragspipeline der 2G Cenergy ist darüber hinaus gut gefüllt, weshalb der Vorstand von der Veröffentlichung weiterer Auftragseingänge im Verlauf des Geschäftsjahres 2015 ausgeht.

Insgesamt ist die Ausgangslage für die Umsatz- und Ergebnisentwicklung im Konzern nach Einschätzung des Vorstands gut. Für das Geschäftsjahr 2015 erwartet der Vorstand, einen Umsatz zwischen 140 Millionen und 160 Millionen Euro und eine EBIT-Marge zwischen finf und sieben Prozent zu erzielen.

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Ebenfalls positiv: In der Aufsichtsratssitzung am 26. Mai 2015 hat sich der Aufsichtsrat, nach Billigung und Feststellung des Abschlusses für 2014, dem Vorschlag des Vorstandes angeschlossen, der Hauptversammlung für das Jahr 2014 erneut eine Dividende je Aktie in Höhe von 0,37 Euro vorzuschlagen. Daraus resultiert auf dem aktuellen Kursniveau eine kleine, aber feine Rendite von 1,6 Prozent.

Die Aktie von 2G Energy ist in der vergangenen Woche aus ihrer Lethargie erwacht. Hintergrund war die Meldung, dass die Bundesregierung über eine Erhöhung der Förderung für KWK-Anlagen nachdenkt. Eine Anhebung der jährlichen Förderung nach dem KWK-Gesetz von derzeit rund 500 Millionen Euro auf 1,5 Milliarden Euro wird intensiv diskutiert. „Nachdem die Regierung das Thema KWK anfangs stiefmütterlich behandelt hat, sehen die letzten Vorschläge des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie (BMWi) deutlich besser aus“, sagt Branchenkenner Dr. Karsten von Blumenthal gegenüber dem AKTIONÄR. „Allerdings sagt die Größe des Gesamttopfes noch nicht zwangsläufig etwas über die Wirksamkeit der Förderung aus“, führt der Analyst von First Berlin aus. Zuletzt seien die Mittel aus dem bisherigen Topf nur teilweise abgerufen worden. Wann das Gesetz beschlossen wird, ist schwer abschätzbar. „Ich rechne im Herbst mit einem Beschluss und frühestens Anfang 2016 mit einem Inkrafttreten des neuen Gesetzes“, so von Blumenthal. Auch die genauen Auswirkungen für das Geschäft von 2G Energy kann der Experte daher noch nicht abschätzen. „Aber die Politik bewegt sich gegenwärtig in die richtige Richtung“, so sein Fazit. DER AKTIONÄR teilt diese Einschätzung.

Aber auch ohne den politischen Rückenwind aus Berlin dürfte es fundamental weiter aufwärtsgehen. Nach dem Übergangsjahr 2015 dürften Umsatz und Gewinn weiter kräftig anziehen. DER AKTIONÄR erwartet 2016 bereits Umsätze in Höhe von 183 Millionen Euro (2015e: 156 Millionen Euro) sowie einen Gewinn je Aktie von 2,47 Euro (2015e: 1,32 Euro). Das erste Kursziel für den Real-Depot-Wert bleibt daher vorerst bei 25 Euro. Mittelfristig könnte die Aktie Kurs auf die 30-Euro-Marke nehmen. Der Stopp wird bei 18,50 Euro platziert.

Hinweis nach §34 WPHG zur Begründung möglicher Interessenkonflikte: Aktien oder Derivate, die in diesem Artikel besprochen / genannt werden, befinden sich im "Real-Depot" von DER AKTIONÄR.

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