Der Chipkonzern Qualcomm rechnet mit einem noch stärkeren Abschwung im Smartphone-Markt als bisher erwartet. Die Firma, von der die Hauptprozessoren vieler Android-Smartphones sowie meisten 5G-Funkmodems kommen, zeigte sich deshalb vorsichtig bei der Prognose für das eigene Geschäft. Die Anleger ließen die Aktie im nachbörslichen Handel am Mittwoch zeitweise um rund fünf Prozent fallen.
Für das Kalenderjahr 2022 prognostiziert Qualcomm nun ein Schrumpfen der Verkäufe im niedrigen zweistelligen Prozentbereich. Bisher stellte sich die Firma auf einen Absatzrückgang im mittleren einstelligen Prozentbereich ein. Qualcomm sieht einen rapiden Verfall der Nachfrage.
Im bis Ende Dezember laufenden ersten Quartal des Geschäftsjahres von Qualcomm rechnet die Firma nun mit einem Umsatz von 9,2 bis 10 Milliarden Dollar. Im Vorjahresquartal hatten die Erlöse nach einem Sprung um 30 Prozent 10,7 Milliarden Dollar erreicht. Der Gewinn werde darunter leiden, dass Smartphone-Anbieter zum Teil nun ihre Lagerbestände abbauten, statt neue Geräte zu bauen, hieß es.
Im vergangenen Quartal konnte Qualcomm noch ein recht hohes Wachstumstempo halten. Der Umsatz stieg im Jahresvergleich um 22 Prozent auf rund 11,4 Milliarden Dollar. Beim Gewinn gab es ein Plus von drei Prozent auf 2,87 Milliarden Dollar.
Die Analysten von Bernstein haben daraufhin ihr Kursziel für Qualcomm von 165 Dollar auf 140 Dollar gesenkt, ihre Einschätzung „Outperform“ aber beibehalten.
Am Mittwoch ist auch die Aktie von Apple wieder deutlicher unter Druck geraten. Das Papier verlor fast vier Prozent. Ein erneuter Lockdown in China belastete das Papier. DER AKTIONÄR bleibt hier weiterhin aber langfristig optimistisch und sieht ein Basisinvestment bei der Apple-Aktie. Die Aktie von Qualcomm ist charttechnisch mittlerweile deutlich angeschlagen. Der Stopp des AKTIONÄR liegt bei 105,00 Euro. Dieser sollte in jedem Fall beachtet werden.
Hinweis auf Interessenkonflikte: Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Apple.