Die Aktie von ProSiebenSat.1 geht am Mittwoch auf Talfahrt und verliert mehr als vier Prozent. Damit droht der Absturz auf ein neues Jahrestief. Hintergrund ist eine Kurszielsenkung durch die Schweizer UBS.
Analyst Richard Eary hat sein „Neutral“-Rating für die Aktie von ProSiebenSat.1 zwar bestätigt, das Kursziel aber von 24 auf 22,60 Prozent gesenkt. Aktuelle Statistiken zeigten, dass sich der Rückgang der Nutzung von klassischen TV-Angeboten in Deutschland beschleunige, während Online-Angebote immer beliebter würden. Besonders ausgeprägt sei diese Tendenz in der wichtigen Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen, wo sich der Rückgang im bisherigen Jahresverlauf auf rund acht Prozent beschleunigt habe.
Zusammen mit den ohnehin sinkenden Marktanteilen bei den Hauptsendern Pro Sieben und Sat.1 erwartet der UBS-Experte daher weiter sinkenden Werbe-Einnahmen. Seine langfristige Wachstumsprognose für die Werbe-Erlöse im deutschsprachigen TV-Geschäft hat er daher gesenkt – statt einem jährlichen Plus von einem Prozent erwartet er in diesem Bereich nun Nullwachstum.
Aktie unter Druck – Watchlist
Nachdem der TV-Konzern in der jüngeren Vergangenheit mehrmals die Ziele im bisherigen Kerngeschäft senken musste, reagieren die Anleger empfindlich auf das von Eary präsentierte Szenario. Für die Aktie geht es am Mittwoch um rund 4,5 Prozent nach unten. Nach der zwischenzeitlichen Stabilisierung auf niedrigem Niveau rückt damit das bisherige Jahrestief bei 21,12 Euro wieder in den Fokus.
Zwar bemüht sich Max Conze in seiner Rolle als neuer Vorstandschef, die Abhängigkeit vom Werbegeschäft zu senken und will im kommenden Jahr eine neue Streaming-Plattform an den Start bringen, wirklich überzeugen konnten diese Maßnahmen allerdings noch nicht. Auch DER AKTIONÄR bleibt zunächst vorsichtig und beobachtet die weitere Entwicklung von der Seitenlinie aus.