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31.05.2024 Martin Mrowka

ProSiebenSat.1: Kommt nun der Ausbruch?

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ProSiebenSat.1 Media

Nicht nur der Medien-Konzern MFE, hinter dem die Berlusconi-Familie steht, übt Druck auf ProSiebenSat.1 aus. Auch der tschechische Großaktionär PPF möchte, dass der deutsche SDAX-Konzern sämtliche Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts verkauft. Die ProSieben-Aktie dreht wieder nach oben und könnte bald ein weiteres Kaufsignal geben.

Der italienische Medienkonzern Media for Europe (MFE) hatte zuletzt vergeblich versucht, ProSiebenSat.1 (P7S1) zur Abspaltung seiner E-Business- und Dating-Aktivitäten (Flaconi, Verivox, Jochen Schweizer, ParshipMeet Group) zu drängen, um den dann verschlankten Konzern ganz übernehmen. Ein entsprechender Antrag wurde von der Hauptversammlung Ende April knapp abgelehnt. P7S1 hatte Mitte April lediglich angekündigt, Verivox und Flaconi verkaufen zu wollen.

MFE will die Segmente Dating & Video sowie Commerce & Ventures jedoch mit einem eigenständigen Management an die Börse bringen. Dieser Schritt solle es den Italienern dann erleichtern, ProSiebenSat.1 komplett zu übernehmen. Die Italiener halten derzeit knapp 30 Prozent an P7S1 und interessieren sich nur für das Kerngeschäft: Fernsehen.

"Das Potenzial ist viel größer, als die Zahlen heute zeigen"

Auch nach Ansicht des tschechischen Großaktionärs PPF, der 15 Prozent an P7S1 hält, sollten alle Aktivitäten außerhalb des Kerngeschäfts verkauft werden. Das bayerische Medienunternehmen sollte die E-Commerce-Assets und seine Dating-Sparte veräußern, sagte PPF-Chef Jiri Smejc kürzlich in Prag. Insgesamt könnte bei mehreren Verkäufen "potenziell mehr als eine Milliarde Euro" hereinkommen.

Das Unternehmen müsse sich neu aufstellen und sich auf TV- und Streaming-Inhalte konzentrieren. "Die Firma wurde lange Zeit nicht optimal gemanagt", betonte Smejc. Er deutete zudem an, womöglich seinen Anteil aufstocken. "Das hängt von der Entwicklung des Aktienkurses ab und davon, wie es dem Management gelingt, das Unternehmen zu sanieren." 

Der PPF-Chef begrüßte, dass ProSieben begonnen habe, die Kosten zu senken. Der Konzern müsse mehr in Inhalte investieren, auch im Abo-Geschäft. Hier habe P7S1 den Anschluss verpasst. "Das Potenzial des Unternehmens ist viel größer, als die Zahlen heute zeigen", sagte der Manager nach Vorlage der Quartalsergebnisse.

Die Aktie von ProSiebenSat.1 erholte sich zuletzt ein wenig. Am Freitag schwankt der Medien-Wert um 7,40 Euro und gehört mit einem Tagesplus von gut zwei Prozent im Xetra-Handel zu den besten Werten im SDAX.

ProSiebenSat.1-Chart seit Mai 2023  (in Euro, Xetra)
TradingView.com
ProSiebenSat.1-Chart seit Mai 2023 (in Euro, Xetra)

Werbemarkt verbessert sich

Das fundamentale Umfeld bessert sich für den Medien-Konzern derweil. Unternehmen in Deutschland haben bis April insgesamt knapp 2,7 Milliarden Euro brutto für Werbung ausgegeben. Der hiesige Werbemarkt ist auch im vierten Monat des laufenden Jahres gegenüber Vorjahr gewachsen. 

Insgesamt blickt die TV- und Rundfunkbranche wieder zuversichtlicher auf das Geschäft mit Werbung. In der am Mittwoch veröffentlichten Frühjahrsprognose geht der Verband der Privaten Medien (Vaunet) für das laufende Jahr von einem Wachstum der Werbeumsätze sowohl bei Fernsehen und Streaming-Bewegtbild als auch im Audiobereich mit Radio- und Streaming-Werbung aus. Demnach rechnet der Verband mit einem Umsatz von 6,25 Milliarden Euro – ein Wachstum von gut sechs Prozent. Im vergangenen Jahr waren die Erlöse um vier Prozent zurückgegangen.

Es bleibt spannend, wie es im Machtkampf bei P7S1 weitergeht. Charttechnisch müsste der kurzfristige Abwärtstrend bei gut 7,50 Euro überwunden werden, um ein weiteres Kaufsignal auszulösen. Nach unten trifft der Wert etwa in Höhe der 7-Euro-Marke auf Unterstützung.

Die Gemengelage spricht für weiter steigende Kurse des SDAX-Konzerns. DER AKTIONÄR hat die Aktie von ProSiebenSat.1 Mitte April zum Kauf empfohlen und dabei ein Kursziel von 12 Euro herausgegeben.

Zudem spekuliert DER AKTIONÄR im Hebel-Depot mit einem Turbo-Optionsschein auf steigende Kurse des Medienkonzerns.

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Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: ProSiebenSat.1 Media.

Der Chefredakteur dieser Publikation, Herr Leon Müller, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: ProSiebenSat.1 Media.

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