Das sieht nicht gut aus. Die ProSiebenSat.1-Aktie notiert am Donnerstag den fünften Handelstag in Folge im Minus. Seit dem Allzeithoch im November 2015 hat der Medien- und TV-Konzern schon fast 90 Prozent an Börsenwert verloren. Auch der Name Berlusconi scheint keine neuen Käufer anzulocken.
Die Aktie von ProSiebenSat.1 fällt im frühen Handel am Donnerstag um 1,5 Prozent auf einen Kurs von 6,20 Euro und markiert damit ein neues 3-Jahres-Tief. Die Berlusconi-Holding MFE hat im bisherigen Jahresverlauf ihre Anteile an dem deutschen Medienunternehmen weiter ausgebaut und hält mittlerweile eine direkte Beteiligung in Höhe von 28,9 Prozent, was Stimmrechten in Höhe von 29,7 Prozent entspricht.
Damit steht die italienische Mediengruppe kurz vor der 30-Prozent-Schwelle, bei deren Erreichen ein Übernahmeangebot an die übrigen Aktionäre fällig würde. Ziel der MFE ist es, ein paneuropäisches Medienangebot zu kreieren. Eine Übernahme ist vorerst aber nicht zu erwarten.
Im Chart hatte sich Ende Juni ein sogenanntes Death Cross gebildet. Dabei hat der GD50, der aktuell bei 7,61 Euro verläuft, die 200-Tage-Linie (bei 8,55 Euro) von oben nach unten gekreuzt. In der Charttechnik gilt das als starkes Verkaufssignal. Die Aktie hat seitdem ein Viertel an Wert verloren.
Nun droht der deutsche Medientitel, auf den tiefsten Stand seit 42 Monaten zu fallen. Denn sollte die 6-Euro-Marke nachhaltig unterschritten werden, läge die nächste Widerstandszone im Bereich des März-Tiefs 2020 bei 5,72 Euro.
Der Chart ist eine Katastrophe, das Kerngeschäft mit Werbung schrumpft weiter und im Aufsichtsrat könnten weitere Spekulationen um MFE für Unruhe sorgen. Voraussetzungen für eine Trendwende sind somit vorerst nicht gegeben. DER AKTIONÄR rät Anlegern, an der Seitenlinie zu bleiben.
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