Die italienische Privatsendergruppe Mediaset beabsichtigt weder eine weitere Anteilserhöhung an ProSiebenSat.1 noch eine Komplettübernahme. Es gebe keine Pläne, die derzeitige Beteiligung weiter zu erhöhen, sagte Mediaset-Finanzchef Marco Giordani am Freitag auf einer Branchenkonferenz in Barcelona.
„Wenn es notwendig wäre, hätten wir die Möglichkeit, auf bis zu 20 Prozent zu gehen", sagte er weiter. Abgesehen davon stehe ein Übernahmeangebot aber nicht im Raum. An der Börse gab die ProSiebenSat.1-Aktie am frühen Nachmittag leicht um 0,61 Prozent nach.
Die Italiener waren Ende Mai mit einer Beteiligung von 9,6 Prozent bei dem Medienkonzern aus Unterföhring eingestiegen, was die schon vorher kursierenden Gerüchte über eine Übernahme von ProSiebenSat.1 befeuert hatte.
Vor Kurzem erhöhte der von Italiens Ex-Regierungschef Silvio Berlusconi kontrollierte Medienkonzern dann seinen Anteil auf 15,1 Prozent. ProSiebenSat.1-Chef Max Conze hatte das Engagement der Italiener als willkommenes Finanzinvestment begrüßt, sich aber auch gegen eine Fusion gewandt.
Die Aktie von ProSiebenSat.1 reagiert kaum auf die Aussagen von Giordani, da der Finanzchef sich bereits vor Tagen zu den Übernahmechancen geäußert hatte. DER AKTIONÄR bleibt dabei: Auch ohne Übernahmefantasie bietet ProSiebenSat.1 eine spannende Comebackstory. Die Aktie ist im Peergroup-Vergleich günstig zu haben. Seit der Empfehlung des AKTIONÄR liegt der Titel 17 Prozent im Plus. Ziel: 22 Euro.
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die durch die durch die Publikation etwaig resultierende Kursentwicklung profitieren: ProSiebenSat.1.
(Mit Material von dpa-AFX)