Ein herber Gewinneinbruch im ersten Halbjahr hat die Aktie der RTL Group abstürzen lassen. Der Medienkonzern musste seine Prognosen für das Gesamtjahr senken. Auch die angekündigte Sonderdividende hat die Aktionäre dabei nicht besänftigt. Rund sieben Prozent verlor der MDAX-Titel im frühen Handel.
Vor allem wegen schwacher Geschäfte in Frankreich und der neuen Werbesteuer in Ungarn sind die Umsätze der RTL Group im ersten Halbjahr im Vergleich zum Vorjahr um 2,5 Prozent auf knapp 2,7 Milliarden Euro zurückgegangen. Der operative Gewinn sackte um sechs Prozent auf 519 Millionen Euro ab. Unter dem Strich brach der Überschuss sogar um mehr als die Hälfte auf 202 Millionen Euro ein.
Für das Gesamtjahr erwartet der Konzern nun einen leichten Umsatzrückgang. Der operative Gewinn soll noch deutlich stärker sinken. Bislang hatte das Unternehmen weitgehend stabile Ergebnisse in Aussicht gestellt. Positiv: Das Unternehmen kündigte die Ausschüttung einer Sonderdividende an. Pro Aktie soll es im September zwei Euro geben. Dazu sieht sich RTL dank der niedrigen Verschuldungsquote und eines stabilen Mittelzuflusses in der Lage.
Starke Konkurrenz
Mit einer Dividendenrendite von sieben Prozent und der angekündigten Sonderdividende von knapp drei Prozent punktet die RTL-Aktie. Operativ läuft es allerdings nicht rund beim luxemburgischen Fernsehkonzern. Die starke Konkurrenz in der Branche ist derzeit besser aufgestellt. Vor allem ProSiebenSat.1 punktet ebenfalls mit einer starken Dividendenrendite von fast sechs Prozent und ist operativ stärker aufgestellt. DER AKTIONÄR sieht das Kursziel bei 42 Euro.
(Mit Material von dpa-AFX)