Während in Deutschland die Digitalisierung an Schulen besten Falls schleppend vorangeht, profitieren in den USA Software-Unternehmen wie PowerSchool von den Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie. Der Börsengang an die New York Stock Exchange am Mittwoch fällt allerdings kleiner aus, als erhofft.
Für 18 Dollar das Stück platzierte das Unternehmen seine 40 Millionen Aktien. Damit spülte der Börsengang den Amerikanern 711 Millionen Dollar in die Kasse. Mit einem Ausgabepreis am untersten Ende der angestrebten Preisspanne, die bis 20 Dollar ging, blieb der Sprung aufs Parkett hinter den Erwartungen zurück.
Das Unternehmen, das Software-Lösungen für Schulen entwickelt, kommt beim IPO auf eine Bewertung von 3,5 Milliarden Dollar.
Die Powerschool-Plattform soll alle Funktionen für sogenannte K-12-Schulen abdecken – von der Verwaltung über digitale Lehr-Lösungen bis Analyse-Tools. K-12 bezeichnet in den USA den Bildungsbereich „Kindergarten bis 12. Schuljahr“.
Mit den aufgrund von Corona geschlossenen Schulen zog der Umsatz von PowerSchool im Geschäftsjahr 2020 um 19 Prozent auf 435 Millionen Dollar an. Gleichzeitig reduzierte das Unternehmen seine Verluste um 51 Prozent auf 47 Millionen Dollar.
Der US-Markt für digitale K-12-Lösungen wird Analysten zufolge 2024 ein Volumen von 4,8 Milliarden Dollar erreichen und dabei im Schnitt jedes Jahr fünf Prozent wachsen.
Ob die US-Schulen auch nach Corona bei der Digitalisierung weiter derart aufs Gas drücken, ist fraglich. In der Pandemie musste der Staat den K-12-Einrichtungen mit 193 Milliarden Dollar unter die Arme greifen und für die nächsten Jahre erwarten Experten bereits Budget-Kürzungen. DER AKTIONÄR bleibt daher beim IPO von PowerSchool an der Seitenlinie.