Der amerikanische Softwarekonzern Adobe Systems hat am gestrigen Handelstag nach US-Börsenschluss seine Zahlen für das erste Quartal vorgelegt. Der Gewinn stieg im Vergleich zum Vorjahr von 47 auf 85 Millionen Dollar (80,2 Millionen Euro). Zudem wurde ein deutlicher Umsatzanstieg auf 1,1 Milliarden Dollar erzielt.
Kundenwachstum unter den Erwartungen
Obwohl der Gewinn über den Erwartungen der Investoren lag, geriet die Aktie nachbörslich unter Druck und büßte zeitweise über vier Prozent ein. Adobe krempelt sein Geschäftsmodell seit mehreren Jahren um. Weg vom traditionellen Softwarevertrieb, bei dem die Kunden Programme gegen Einmalgebühr auf ihren Rechnern installieren, hin zum cloudbasierten Abo-Modell. Allerdings war mit dem Umbau ein schwieriger und langwieriger Prozess verbunden, der die Umsätze zunächst einbrechen ließ. Inzwischen machen die Abo-Erlöse 70 Prozent des Adobe-Geschäfts aus. Das soll für stabilere Umsätze statt des Auf und Ab je nach Erscheinen neuer Versionen sorgen. Mit 517.000 neuen Nutzern lag das Kundenwachstum unter den Erwartungen der Analysten. Finanzchef Mark Garrett versicherte aber in einer Telefonkonferenz, dass Adobe weiter auf Kurs sei, das Ziel von 5,9 Millionen Abo-Nutzern zum Jahresende zu erreichen.
Dabeibleiben!
DER AKTIONÄR sieht die heutigen Kursverluste nur als Störfeuer auf dem Weg in höhere Kursregionen. Das Kursziel bleibt weiterhin bei 100 Euro (106 Dollar) auf Sicht von zwölf Monaten. Mit einem 2015er-KGV von 38 ist die Aktie aufgrund eines anvisierten Gewinnwachstums von 57 Prozent nicht zu teuer.