Nächster Knall bei der Porsche AG: Der Sportwagenhersteller aus Zuffenhausen fährt einen Sparkurs und will bis 2029 drastisch Stellen streichen. Aber die Porsche-Aktie gewinnt heute aus einem anderen Grund.
1.900 Mitarbeiter will Porsche in Deutschland innerhalb der nächsten vier Jahre entlassen, wie durch ein Interview der Stuttgarter Nachrichten mit dem Personalchef Andreas Haffner und dem Betriebsratsvorsitzenden Harald Buck heute bekannt wurde. Der Grund liegt auf der Hand: Porsche muss angesichts der angespannten finanziellen Situation massiv Kosten sparen. Die Herausforderungen durch die Elektrifizierung sowie die große China-Sorge haben den Druck auf den Konzern erhöht. Das Sparen auf der Personalseite ist für das Unternehmen, das für seine attraktiven Gehälter und Zusatzprämien bekannt ist, ein entscheidender Schritt.
Bei den befristet Angestellten kündigte Porsche bereits im vergangenen Jahr Einsparungen an. Ihre Verträge laufen seit 2024 sukzessive aus. Der jetzt geplante Stellenabbau soll sozialverträglich umgesetzt werden. Das bedeutet: Betriebsbedingte Kündigungen sind bis 2030 ausgeschlossen. Die Mitarbeiterzahl im Stammwerk Zuffenhausen sowie am Standort Weissach soll durch Maßnahmen wie Frühverrentungen und Abfindungspakete reduziert werden.
Ungeachtet der jüngsten Meldung hat sich die Aktie der Porsche AG von ihrem gestrigen Kurstief bei 55,00 Euro leicht erholt. Die Aussicht, dass US-Präsident Donald Trump bei seinen geplanten Zöllen Ausnahmen für die Automobilindustrie in Betracht zieht, hat heute zu einer Rally bei deutschen Auto-Aktien geführt (DER AKTIONÄR berichtete).
Die Nachricht über die Personaleinsparung bewegt die Porsche-Aktie am Donnerstag nicht. Sie liegt aktuell noch immer 2,7 Prozent im Plus gegenüber dem Vortag. Wenn Porsche es schafft, durch strategische Umstrukturierung dauerhaft Kosten zu senken, könnte sich die Profitabilität des Autobauers erhöhen. In diesem Fall dürfte auch das Wertpapier profitieren. DER AKTIONÄR rechnet mit einer weiteren Erholung und hält die Porsche-Aktie im AKTIONÄR-Depot.
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstand und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG .