Die Porsche AG will mit einem Endspurt noch die Jahresziele schaffen. Ambitioniert. Denn der Umsatz von Porsche nach neun Monaten stand 5,2 Prozent niedriger bei 28,6 Milliarden Euro. Der Gewinn rutschte sogar um 30 Prozent auf 2,76 Milliarden Euro ab. Gegenwind kam zuletzt vor allem aus China. In den ersten drei Quartalen gingen die Absätze um 29 Prozent nach unten. Eine Trendwende ist nicht in Sicht. Ein Grund von mehreren, weshalb die UBS ihre Einschätzung für die Aktie der Porsche AG revidiert hat.
Die Schweizer Großbank UBS hat die Aktie der Porsche AG von "Buy" auf "Neutral" abgestuft. Der Kaufempfehlung gehe der Sprit aus, so Analyst Patrick Hummel in seinem Update zur Porsche AG. Das Narrativ eines besseren Jahrs 2025 trübe sich ein, ebenso die Gründe für die Luxusbewertung, so Hummel weiter. Der Auto-Experte reduzierte aufgrund dessen das Kursziel für die Aktie von 87 auf 61 Euro.
Eine andere Sichtweise vertritt die britische Investmentbank Barclays. Nach zuletzt schwacher Kursentwicklung hat Analyst Henning Cosman die Aktie von "Equal Weight" auf "Overweight" hochgestuft. Sein Kursziel lautet 70 Euro. Nahe des Rekordtiefs der Aktie sei es wohl Zeit für einen Wiedereinstieg, schrieb Cosman in seiner neuesten Studie. Zwar sei die Lage mit Blick auf Absatz, Margen und Kosten 2025/26 weiterhin vage, doch liege die Latte für ein Gewinnwachstum 2025 und 2026 mittlerweile niedriger.
Auch die Citi verbreitete zuletzt Hoffnung auf wieder steigende Kurse bei Porsche. Der Ausverkauf der Porsche-Aktie in der den letzten Wochen bietet nach Ansicht der Citigroup eine Chance, die Bestände aufzustocken. „Die Kapitulation scheint eine gute Gelegenheit zu sein“, schrieb Analyst Harald Hendrikse in seinem Porsche-Update.
China-Verkäufe im Sinkflug
Großer Unsicherheitsfaktor ist und bleibt die Entwicklung in China. Im Jahresverlauf ist der Absatz im 29 Prozent zurück gegangen. Das Management muss jetzt seine Hausaufgaben erledigen und Elektroautos mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis im Reich der Mitte liefern. Der Fokus muss auf einer guten Software und einem am Kunden orientierten Infotainment liegen. Hier hinkt Porsche der Konkurrenz noch immer weit hinterher. China ist und bleibt für Porsche entscheidend. 2023 betrug Chinas Anteil am Gesamtumsatz 25 Prozent.
Die Porsche-Aktie liegt im bisherigen Jahresverlauf rund 25 Prozent im Minus. Das aktuelle Geschäftsjahr steht unverändert im Zeichen der Porsche-Produktoffensive. Innerhalb weniger Monate wurden fünf von sechs Modellreihen erneuert. Das führt zum jüngsten Produktportfolio seit Jahren. Dennoch sollten Anleger auch 2025 keine riesigen Sprünge von Porsche erwarten.
Der Druck in der Autobranche wird aller Voraussicht nach auch im kommenden Jahr anhalten. Unsicherheitsfaktor ist und bleibt der US-Markt. Wird Donald Trump Einfuhrzölle erheben, wird das Porsche hart treffen. Auch in China muss Porsche liefern. Aktuell ist sicherlich viel im Kurs eingepreist. Für Anleger mit langem Atem sind Kurse im Bereich zwischen 55,00 Euro und 60,00 Euro verlockend zum Einstieg.