Der Sportwagenbauer Porsche hat erst am gestrigen Dienstag die Anleger mit einer Prognosesenkung geschockt (DER AKTIONÄR berichtete). Die Aktie fiel daraufhin im Handel in der Spitze bis zu sieben Prozent. Nur einen Tag später öffnen die Zuffenhausener ihre Bücher für das abgelaufene Quartal. Die Aktionäre zeigen sich im vorbörslichen Handel zumindest etwas erleichtert.
Porsche hatte einen holprigen Jahresstart hinter sich, konnte aber im zweiten Quartal wieder Boden gutmachen. Die operative Umsatzrendite stieg von 14,2 Prozent im ersten Quartal auf 17 Prozent im abgelaufenen Quartal. Die Analysten hatten hier lediglich 16,3 Prozent erwartet.
Im ersten Halbjahr insgesamt erlebte der Sportwagenbauer jedoch einen Rückschlag. Der Umsatz fiel um knapp fünf Prozent auf 19,5 Milliarden Euro, das operative Ergebnis brach um über 20 Prozent auf 3,06 Milliarden Euro ein. Die operative Marge sank entsprechend um mehr als drei Prozentpunkte auf 15,7 Prozent. Für das gesamte Jahr stellt das Management eine operative Marge zwischen 14 und 15 Prozent in Aussicht.
Finanzchef Lutz Meschke kündigte an, im Rahmen der schwierigen Marktlage für Elektroautos wieder stärker den Verbrenner in den Fokus zu nehmen. "Da sich die Transformation zur Elektromobilität weltweit sehr unterschiedlich entwickelt, haben wir bereits begonnen, Projekte und Produkte auch im Hinblick auf die Verbrennertechnologie neu zu kalibrieren und zu priorisieren", sagte er laut Mitteilung. Zur Strategie gehöre eine größtmögliche Flexibilität bei der Produktion der verschiedenen Antriebsarten.
Zu den Kassenschlagern im 2. Quartal gehörten mit dem Cayenne (mit 26.562 verkauften Autos) und dem Macan (mit 18.591 Autos) zwei Verbrenner. Letzterer wurde im Januar 2024 in Schanghai als reines Elektroauto vorgestellt. In China ist der Stromer bereits in den Stores. In Europa kommt der elektrische Macan noch im Verlauf des Jahres.
Mit den soliden Zahlen von Porsche sollten die Anleger nach dem Schockmoment am Dienstag erstmal beruhigt sein. Grundsätzlich gilt: Porsche ist gut positioniert. Das Management muss jedoch seine Hausaufgaben erledigen. Dann sind auch hier wieder höhere Kurse machbar.
(Mit Material von dpa-AFX)
Hinweis auf Interessenkonflikte
Der Vorstandsvorsitzende und Mehrheitsinhaber der Herausgeberin Börsenmedien AG, Herr Bernd Förtsch, ist unmittelbar und mittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate eingegangen, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG .
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Der Autor hält unmittelbar Positionen über die in der Publikation angesprochenen nachfolgenden Finanzinstrumente oder hierauf bezogene Derivate, die von der durch die Publikation etwaig resultierenden Kursentwicklung profitieren können: Porsche AG .