Noch vor Weihnachten dürfte die Porsche AG den Dax bereichern. Das erwarten sowohl die US-Bank JPMorgan als auch die Investmentbank Stifel Europe. Nach wie vor seien die Aktien des vom Autokonzern VW Ende September an die Börse gebrachten Sportwagenbauers ein "klarer Aufsteiger", wie Index-Experte Tom Koula von Stifel Europe sagt.
So erfüllt die Porsche AG die im Vergleich zu einer regulären Aufnahme strengeren "Fast Entry"-Kriterien der Deutschen Börse. Absteigen muss dafür der kleinste Dax-Wert, und das ist Puma geblieben. Seine am Streubesitz orientierte Marktkapitalisierung liegt nur noch bei 4,9 Milliarden Euro und damit hinter der des Online-Modehändlers Zalando und des Energietechnikunternehmens Siemens Energy.
Die Deutsche Börse wird die Dax-Indizes am Montagabend, 5. Dezember überprüfen. Etwaige Änderungen treten am Montag, 19. Dezember, in Kraft.
Starke Perfromance
Die Papiere der Porsche AG haben seit dem Börsengang fast 30 Prozent zugelegt. Eine ansehnliche Performance im aktuell wackligen Börsenumfeld.
Für einige Analysten ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht.
"Porsche rast in die elektrische Zukunft."
"Porsche rast in die elektrische Zukunft", so UBS-Analyst Patrick Hummel. Er lobte in einer Studie die Kombination aus kurzfristiger Stabilität und langfristigem, strukturellem Wachstum.
„Seien Sie nicht überrascht, wenn Porsche bald zu Tesla-ähnlichen Bewertungen gehandelt wird, da der Elektrifizierungsplan von Porsche für seinen Verkaufsschlager Macan EV voraussichtlich ein sofortiger Erfolg sein wird“, sagt Fondsmanager Louis Navellier. Auf Basis der Prognosen für 2022 kommt Tesla auf ein KUV von 5,5 und ein KGV von 51. Porsche hingegen wird mit einem KUV von 2,0 und einem KGV von 20 bewertet.
Fondsmanager Cole Smead, der rund 3,5 Milliarden Dollar verwaltet, traut der Aktie 130 Euro zu. Das entspräche dem 8-Fachen des Buchwertes. Smead glaubt, dass Porsche die Gewinne deutlich steigern kann, wenn die Überleitung zur Elektromobilität gelingt.
Was die Elektro-Strategie von Porsche betrifft, so steuert man einer spannenden Zukunft entgegen. Mit dem vollelektrischen Modelle Taycan hat Porsche eine erste Duftmarke gesetzt. 2024 wird der eMacan folgen.
Dadurch könnte Porsche bereits 2025 einen Anteil von rein elektrisch angetriebenen Fahrzeugen von 50 Prozent am Gesamtabsatz schaffen. Porsche ist einer der schnellsten und innovativsten Player, was dem Umschwung hin zum E-Mobility-Player angeht. Die Aktie ist mit einem KGV von 20 und einem Kurs-Umsatz-Verhältnis von 2,0 noch immer nicht zu teuer.
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