Die Aktie der Porsche AG hat zuletzt deutlich an Wert verloren. Seit dem Hoch bei 120,45 Euro ist das Papier bis auf 86,90 Euro zurückgefallen. Grund für die schwache Performance ist unter anderem der Rückgang der Nachfrage im wichtigsten Absatzmarkt der Welt China.
Der Nachfragerückgang, der sich auf Premiummarken wie Mercedes und Porsche ausdehnt deutet darauf hin, dass selbst Luxuskäufer immer zurückhaltender werden. Die anhaltende hohe Inflation und die unseren wirtschaftlichen Aussichten sorgen dafür, dass viele Menschen ihre Investitionsentscheidungen zurückstellen.
Extrem zu spüren bekomme das die Porsche AG im wichtigsten Absatzmarkt der Welt China. Porsche verkauft ein Viertel seiner Autos in der Volksrepublik.
Zuletzt gingen die Verkäufe im Reich der Mitte wegen der schwierigen Wirtschaftslage um zwölf Prozent zurück.
Porsche konnte das allerdings kompensieren. In den Monaten Januar bis September verkaufte Porsche fast 243.000 Autos, knapp zehn Prozent mehr als ein Jahr zuvor.
Taycan-Comeback
Wichtig: Beim Elektrosportwagen Taycan drehte Porsche das Minus aus den ersten sechs Monaten im dritten Quartal in ein Plus seit Jahresbeginn. Nach neun Monaten langen die Auslieferungszahlen bei 27.885 Einheiten. Ein Plus von 11 Prozent gegenüber dem Vorjahr. „Der Taycan ist und bleibt eine Erfolgsgeschichte“, betonte CFO Lutz Meschke. Vor der Markteinführung im Jahr 2019 war Porsche von einem Absatz von 20.000 Fahrzeugen pro Jahr ausgegangen.
Der Taycan ist wichtig für die Zukunft der Porsche AG und die Elektrifizierung des Portfolios. Fakt ist, die stylischen Stromer kommen bei der Kundschaft an. 2024 kommt der Macan als Stromer, gefolgt von Batterieversionen des 718 Roadsters. 2026 wird der Cayenne und 2027 der Panamera als reine Elektro-Variante ausgerollt.
"Robuster" Auftragseingang
Porsche AG ist trotz der Probleme in China und vereinzelten Lieferschwierigkeiten auf Kurs zu seinen Jahreszielen. Finanzvorstand Lutz Meschke verwies auf einen "robusten" Auftragseingang und einen stabilen Auftragsbestand der "bis weit ins Jahr 2024" reiche. Der CFO betonte, dass der Haupttreiber des Ergebnisses der Preis/Mix sein würde.
Q3: Tiefpunkt?
Darüber hinaus verwies Meschke darauf, dass die gut gefüllte Pipeline mit Panamera, 911er-Update, e-Macan und 718 für eine positive Gewinn- und Margenentwicklung gut sei.
„Das dritte Quartal sollte den Tiefpunkt bei den Margen markieren, wenn der Zuwachs aus Mix und Preisgestaltung einsetzt (neue High-End-Modelle und Preiserhöhungen“, so Analyst Patrick Hummel von der UBS. Sein Kursziel für die Aktie der Porsche AG lautet 115 Euro.
Bullish blieb nach den Zahlen für das dritte Quartal auch Tim Rokossa von der Deutschen Bank. Der Sportwagenbauer habe wie erwartet abgeschnitten, schrieb Rokossa in einer Studie. Das Unternehmen habe nun das wohl herausforderndste Quartal hinter sich. Sein Kursziel lautet 120 Euro.
Die Zahlen für das dritte Quartal sind solide ausgefallen. Große Ausreißer nach oben waren nicht zu erwarten. Im vierten Quartal könnten die Verkäufe und Margen von der Einführung des neuen Cayenne profitieren. Die Q3-Daten sollten auch als Vorleistung für 2024 gesehen werden. Denn die Zahlen beinhalten Investitionen und einige Anlaufkosten zur Einführung neue Produkte 2024. Positiv: Das Porsche-Management hat in Sachen E-Mobility einen klaren Plan. Als Ziel für 2030 hat Porsche einen Elektroanteil von 80 Prozent an den Neuauslieferungen ausgegeben. Auch was die Software-Strategie angeht, sieht es danach aus, dass sich Porsche immer mehr vom Mutterkonzern VW abkoppelt. Zuletzt gab man in Sachen autonomes Fahren auch eine Kooperation mit Mobileye bekannt. DER AKTIONÄR bleibt auf der Käuferseite.