Der amerikanische Wasserstoff-Spezialist Plug Power hat am Donnerstag nach US-Börsenschluss mit seinem Quartalsbericht für lange Gesichter gesorgt. Nicht nur die Zahlen verfehlten die Erwartungen deutlich, auch der dauerhafte Fortbestand des Unternehmens wird infrage gestellt. Aktien aus der Peergroup wiel Nel, ITM Power oder PowerCell geraten daraufhin deutlich unter Druck.
Zur Stunde verliert die Aktie des norwegischen Wasserstoff-Unternehmens Nel an der Heimatbörse in Oslo knapp zehn Prozent an Wert. Als Support fungiert nun das Mehrjahrestief bei 6,68 Norwegische Kronen (0,56 Euro), welches im Oktober nach den Zahlen zum dritten Quartal markiert wurde.
Auch das Papier des britischen Elektrolyse-Spezialisten ITM Power kann sich der enttäuschenden Nachrichtenlage im Sektor nicht entziehen. Der Wasserstoff-Titel büßt rund fünf Prozent ein. Gleiches gilt für den schwedischen Brennstoffzellen-Entwickler PowerCell: Das Papier des Unternehmens, an dem auch Bosch signifikant beteiligt ist, knickt knapp sieben Prozent ein.
Differenzierung wichtig
Dass Plug Power mit erheblichen Margenproblemen kämpft, ist nicht neu. Bereits in den vergangenen Quartalen hat das Unternehmen immer wieder tiefrote Zahlen vorgelegt. Das Management rund um CEO Andy Marsh trumpfte allerdings immer wieder mit ambitionierten Umsatzzielen auf. Spätestens mit dem jüngsten Q3-Bericht dürften die Zweifel erheblich wachsen.
Interesting: "#Nel is in a financially sound position and will only sign contracts with acceptable risk profiles that have a positive financial contribution". (Source: @nelhydrogen Q3 presentation) #Wasserstoff #Hydrogen pic.twitter.com/O11gYUdXR1
— Michel Doepke (@doepke_michel) October 25, 2023
Anleger sollten jedoch die massiven Probleme, die Plug Power hat, nicht zwangsläufig auf andere Unternehmen übertragen. Nel beispielsweise ist um Kostenkontrolle bemüht. So heißt es in der Präsentation zu den Q3-Zahlen, dass Nel finanziell solide aufgestellt sei und nur Verträge mit akzeptablen Risikoprofilen unterzeichnen werde, die einen "positiven finanziellen Beitrag" leisten.
Plug Power hat mit den Zahlen zum dritten Quartal für ein Beben im Wasserstoff-Sektor gesorgt, zur Stunde verliert der Titel über 30 Prozent an Wert. Anleger sollten die Titel im H2-Bereich allerdings differenziert betrachten, da sich die Probleme der Amerikaner nicht in Gänze auf andere Firmen übertragen lässt. Anleger lassen die Finger von Plug Power und sollten die Aktie von Nel zunächst auf der Watchlist behalten.
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