Der amerikanische Brennstoffzellenhersteller Plug Power und der französische Automobilhersteller Renault haben Anfang Juni ein Joint Venture namens HYVIA gegründet (DER AKTIONÄR berichtete). Nun wurden am Dienstag die Pläne für den Bau leichter Nutzfahrzeuge mit Brennstoffzellenantrieb vorgestellt.
Bis zum Jahresende will HYVIA bereits drei brennstoffzellenbetriebene Kleintransporter (Light Commercial Vehicles) anbieten. Zum einen gibt es den Master Van H2-Tech, ein großer Transporter für Logistikanwendungen mit zwölf Kubikmetern Ladevolumen und einer Reichweite von bis zu 500 Kilometern.
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— Plug Power Inc. (@PlugPowerInc) July 6, 2021
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Drei wasserstoffbetriebene LCVs mit Brennstoffzellenantrieb
Des Weiteren wurde der Master Chassis Cab H2-Tech vorgestellt, der für den Transport größerer Güter mit bis zu 19 Kubikmetern Ladevolumen gedacht ist. Die Reichweite beträgt dafür nur rund 250 Kilometer. Das dritte Modell namens Master Citybus H2-TECH ist ein städtischer Kleinbus und eignet sich für den Transport von bis zu 15 Personen. Das Fahrzeug ist für Unternehmen sowie Gemeinden konzipiert und verfügt über eine Reichweite von 300 Kilometern.
Alle drei Modelle sind auf einer „Dual-Power-Architektur“ aufgebaut, das heißt sie werden sowohl mit elektrischer als auch mit wasserstoffbasierter Energie betrieben. Die Fahrzeuge sollen eine 33-kWh-Batterie, eine 30-kW-Brennstoffzelle und Tanks enthalten, die je nach Version zwischen drei und sieben Kilogramm Wasserstoff speichern können.
Zu dem Wasserstoff-Ökosystem gehört auch die Produktion, Speicherung und Verteilung von grünem Wasserstoff mit Wasserstofftankstellen bis Ende 2021. Hier setzt HYVIA eigenen Angaben zufolge auf die Expertise von Plug Power. Die Montage der Brennstoffzellen und Wasserstofftankstellen soll im Renault-Werk Flins (Frankfreich) Ende 2021 beginnen. Zu den Preisen gibt es noch keine Auskunft.
HYVIA strebt bis 2030 einen Marktanteil von 30 Prozent bei wasserstoffbetriebenen leichten Nutzfahrzeugen in Europa an. Um dieses ambitionierte Ziel zu erreichen, muss das Joint Venture von Plug Power und Renault möglichst zügig die PS auf die Straße bringen. Die Vorstellung der drei Modelle war hierfür ein erster wichtiger Schritt. Nun geht es darum, die Produktion bis zum Jahresende hochzufahren und Anfang 2022 tatsächlich die ersten brennstoffzellenbetriebenen Kleintransporter auszuliefern. Sollte dies gelingen, winken Plug Power im Erfolgsfall die Lieferung tausender Brennstoffzellen. Die Plug-Power-Aktie bleibt aussichtsreich.