Strafzölle? Ja, nein, vielleicht? Stellenabbau in Amerikas Verwaltung mit der Axt, der Kettensäge oder doch besser mit dem Skalpell? Willkommen zu den Chaostagen in Washington, die sich anfühlen wie eine Achterbahnfahrt ohne Sicherungsbügel.
Sofern die Stakkato-Aktionen von US-Präsident Donald Trump und dessen „First Buddy“ Elon Musk als Chef der DOGE-Behörde einem Masterplan folgen – er erschließt sich einem noch nicht. Draufhauen und schauen, was passiert, scheint das Leitmotiv zu lauten. An der Wall Street reagieren die Anleger auf diesen Zirkus zunehmend nervös. Ihre Sorge: Amerika rutscht in die Rezession und Trump schaut nicht nur zu, sondern hilft tatkräftig mit. JPMorgan hat den Ball aufgenommen und schätzt das Risiko für eine Rezession auf 40 Prozent. Noch im Januar betrug es 30 Prozent. Gehen die Korrekturen in dem Tempo weiter, wird die Wahrscheinlichkeit Ende des Jahres bittere Realität.
„Es wird knirschen, aber das ist in Ordnung“, spielte Trump die Situation am vergangenen Wochenende runter. Der ist aber auch Milliardär. Für die Investoren ist es jedenfalls nicht in Ordnung. Zum Wochenauftakt rauschte der S&P 500 um 2,7 Prozent in die Tiefe und der Volatilitätsindex, auch als Angst-Index bekannt, stieg auf den höchsten Wert seit August 2024. Der mit Technologieaktien gespickte Nasdaq Composite wurde am Montag um 4,1 Prozent rasiert – der heftigste Tagesverlust seit zweieinhalb Jahren.

Elon Musks E-Autobauer Tesla erwischte es besonders schlimm: Die Aktie verlor 15 Prozent und stürzte auf den niedrigsten Stand seit Herbst 2024. Selbst hartgesottene Musk/Tesla-Fans bekamen Panikattacken – verständlich. Elf Wochen nach dem Erreichen des Allzeithochs hat sich das Papier im Wert immerhin mehr als halbiert. 800 Milliarden Dollar an Börsenwert sind buchstäblich verpufft. Selbst nach der kleinen Erholung vom Dienstag ist die Performance horrend. Und Musk hat seinen Anteil daran. Mit bizarren Auftritten und Allmachts-Attitüde macht er es potenziellen Tesla-Käufern leicht, einen anderen Hersteller zu wählen. Im Internet kursieren Autoaufkleber mit dem Aufdruck: „Ich habe das Fahrzeug gekauft, bevor Elon irre wurde“. Das ist Tesla-Shaming auf hohem Niveau – und exakt der Grund, weshalb wir für das Aktiendepot eine Position gekauft haben.
Natürlich sieht es für Tesla gerade aus wie in einer Szene aus einem Katastrophenfilm. Aber die Börse ist eben eine Drama-Queen und neigt zu Übertreibungen – im Guten wie im Schlechten. Aktuell handeln viele Anleger emotional statt rational. Genau das aber eröffnet Chancen, die es zu ergreifen gilt. Den AKTIONÄR gibt es seit 29 Jahren und die besten Empfehlungen stammen aus Phasen, in denen Angst und hohe Volatilität die Märkte im Griff hatten. Corona etwa bescherte der Welt die Lockdowns – aber gleichzeitig auch Multibagger wie Peloton oder Zoom Video. Der Inflationsschock trieb Verbrauchern und Bauherren die Tränen in die Augen, doch Bankaktien schalteten in den Rally-Modus. Der Ukraine-Krieg? Rheinmetall notiert am Mittwoch bei 1.272 Euro und AKTIONÄR-Leser sind seit Kursen um die 80 Euro dabei.
Die Volatilität wird uns erhalten bleiben und das bedeutet, dass sich Anleger an schmerzhafte Ausschläge gewöhnen müssen. Der Punkt ist: Schmerzen gehören zum Dasein eines Anlegers dazu und wer sie aushält, gewinnt. Aus diesem Grund haben wir nicht nur bei Tesla zugeschlagen und Nvidia im Aktiendepot nachgekauft. In der Titelstory verraten wir Ihnen außerdem, bei welchen Aktien es sich jetzt für Sie lohnen könnte, sich auf die Lauer zu legen.
